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Verteilung und Bestand von Sternenstaubkörnern in primitiven Materialien des Sonnensystems: Folgerungen aus Isotopen-, Element- und petrologischen Studien von Meteoriten und Kometenstaub

Antragsteller Dr. Jan Leitner
Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Astrophysik und Astronomie
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248705848
 
Primitive Meteoriten, interplanetarer Staub und kometares Material enthalten geringe Mengen sogenannter präsolarer Körner oder Sternenstaub. Diese Mineralkörner, die in den stellaren Winden entwickelter Sterne oder den Materialauswürfen von Nova- und Supernovaexplosionen kondensiert sind, sind älter als unser Sonnensystem und wurden Teil der Molekülwolke, aus der das Sonnensystem vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entstand. Präsolare Körner können von Material, das im Sonnensystem entstanden ist durch ihre stark anomale Isotopenzusammensetzung (im Vergleich zur durschnittlichen Zusammensetzung des Sonnensystems) unterschieden werden. Ihre Konzentrationen variieren in den verschiedenen primitiven Materialien; sie spiegeln anscheinend metamorphe Prozesse auf den Meteoritenmutterkörpern und möglicherweise auch Heterogenitäten im Solarnebel wider. Ich werde den Bestand an präsolaren Körnern in verschiedenen Reservoirs feinkörnigen Materials (feinkörnigen Staubrändern und klassischer feinkörniger Matrix) in CR- und CM-Chondriten mittels NanoSIMS Ion Imaging untersuchen. Petrologie und Elementzusammensetzung der feinkörnigen Bereiche dieser Meteoriten werden mit Rasterelektronenmikroskopie (REM), REM-basierter energieaufgelöster Röntgenspektroskopie (EDX) und Elektronenmikrosonde untersucht und mit den entsprechenden Beständen präsolarer Körner verglichen werden. Auf diese Weise können die Auswirkungen wässriger und thermischer Alterierung sowie Entstehungsszenarien für CR- und CM-Chondrite untersucht werden, und es können Grenzwerte für die Häufigkeiten präsolarer Körner in den Enstehungsgebieten dieser Chondritengruppen im Solarnebel ermittelt werden. Ich werde außerdem eine Untersuchung von Material des Kometen 81P/Wild 2, das im Zuge der STARDUST-Mission der NASA zur Erde gebracht wurde, durchführen, um die momentan noch immer nicht sehr genau bestimmte Häufigkeit präsolarer Körner in der Materie dieses ursprünglichen Sonnensystemkörpers zu erforschen. Einschlagkrater von Kometenstaub auf Aluminiumfolien des Kometenstaub-Kollektors der STARDUST-Sonde werden mittels REM identifiziert werden. Das Residuenmaterial wird nachfolgend mit EDX charakterisiert und der Bestand präsolarer Körner durch NanoSIMS Ion Imaging analysiert werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug USA
 
 

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