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Entwicklungsabhängigkeit der Kopplung zwischen Ca2+ Einstrom und Transmitterfreisetzung an der aktiven Zone erregender kortikaler Synapsen

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248773225
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Informationen werden zwischen Nervenzellen meist über chemische Synapsen ausgetaucht. Kalzium das durch spannungsgesteuerte Kanäle (VGCCs) in die präsynaptische Endigung einströmt, löst durch Bindung an ein Kalzium-Sensorprotein die Fusion synaptischer Vesikel (SV) und die Freisetzung des chemischen Überträgerstoffes aus. Die räumliche Beziehung zwischen VGCCs und dem Sensorprotein (Kopplungsdistanz) ist daher eine wichtige Determinante der Verläßlichkeit und Geschwindigkeit der synaptischen Übertragung sowie ihrer Modulation durch synaptische Plastizität. Daher sind Kopplungsdistanzen bereits an mehreren Synapsen quantifiziert worden, über zelluläre und molekulare Mechanismen der Regulation der Kopplungsdistanz ist jedoch wenig bekannt. Ziel des Projekts war es, die Hypothese, daß die Kopplungsdistanz in erregenden Synapsen in Rindenstrukturen des Säugergehirns entwicklungsabhängig reguliert wird, zu testen. Wir fokussierten auf die Parallelfaser – Purkinjezellsynapse (PF-PN) in der Kleinhirnrinde, eine der häufigsten Synapsen im gesamten Gehirn und fanden, daß es tatsächlich einen entwicklungsabhängigen Übergang von loser, Mikrodomänenkopplung zu enger, Nanodomänenkopplung gibt. Während Synapsen in jungen Mäusen (8-10 Tage alt) mit Mikrodomänenkopplung arbeiteten, operierten Synapsen in älteren Mäusen (21-24 Tage alt) mit Nanodomänenkopplung. Trotz der aus der Nanodomänenkopplung resultierenden hohen Wahrscheinlichkeit für die Freisetzung eines SV, die zu schneller Erschöpfung des kleinen Vorrats an freisetzungsbereiten SV (N = 3) und damit zu einer synaptischen Depression führen sollte, zeigen PF-PN Synapsen eine ausgeprägte Bahnung. Im Projekt konnten wir klären, daß dies aus einer sehr schnellen, aktivitätsabhängigen Rekrutierung von neuen Freisetzungsstellen (Vergrößerung von N), resultiert. Schließlich haben wir im Projekt mit dem synaptischen Protein Munc13-3 einen molekularen Mediator des altersabhängigen Übergangs von Mirko- zu Nanodomänenkopplung identifiziert. Insbesondere dieser letzte Befund hat weitreichende Implikationen für zukünftige Arbeiten, da Munc13-3 zur Etablierung der engen Kopplung mit anderen synaptischen Proteinen interagieren wird. Darüber hinaus wäre es interessant zu klären, ob und wie die Kopplungsdistanz in Synapsen der Großhirnrinde reguliert wird, da diese kein Munc13-3 exprimieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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