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Die Rostocker Längsschnittstudie beschreibt Wechselwirkungen zwischen Persönlichkeitsentwicklung und Sequenzen demografischer Übergänge im frühen Erwachsenenalter

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24880150
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit der Studie gelang es, kausale Interdependenzen zwischen zentralen demografischen Ereignissen des frühen Erwachsenenalters und der Entwicklung der Persönlichkeit aufzuzeigen. Dafür wurden die Probanden im Alter von 37 bzw. 38 Jahren im häuslichen Setting mit Hilfe von Fragebögen und strukturierten Interviews befragt. Die erneute Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen ermöglichte es, die Entwicklung der Persönlichkeit anhand eines konstanten Messinstruments vom zwanzigsten bis zum achtunddreißigsten Lebensjahr zu 3 Messzeitpunkten darzustellen. Die Ergebnisse sind Teil der internationalen Debatte zur lebenslangen Entwicklung von Persönlichkeit und machen deutlich, dass Persönlichkeitsentwicklung sich über das junge Erwachsenenalter hinaus erstreckt. Ein wesentliches Agens der lebenslangen Persönlichkeitsentwicklung sind dabei Transitionen, wobei vor allem der Zeitpunkt der Transition eine Rolle spielt. Nach den Ergebnissen der ROLS entfalten insbesondere Transitionen außerhalb einer möglicherweise optimalen Zeitspanne (zu frühe Elternschaft und relativ späte Arbeitslosigkeit) entwicklungshemmende Wirkung. Auf der anderen Seite bleibt Persönlichkeit eine wirkungsvolle Antezedenz von Ereignissen (wie Elternschaft) und entfaltet ihren Einfluss über „soziale Zwischenglieder“ – auch wenn klassische Prädiktoren wie Bildung und Geschlecht berücksichtigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • On the psychological determinants of fertility. A panorama of concepts and approaches, and evidence from eastern Germany. MPIDR Working Paper WP-2006-050. Rostock: Max-Planck-Institut für demografische Forschung.
    Von der Lippe, H.
  • Families as niches during communism in East Germany: Consequences for parentchild relationships during times of change. International Journal of Behavioral Development, Vol. 32. 2008, Issue 5, pp. 412-421.
    Reis, O.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1177/0165025408093660)
  • Individuation during adolescence and emerging adulthood – Five German studies. International Journal of Behavioral Development, Vol. 32. 2008, Issue 5, pp. 369-371.
    Reis, O., & Buhl, H. M.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1177/0165025408093653)
  • Rostocker Längsschnittstudie (ROLS): Familienresilienz und intrafamiliäre Individuation in ostdeutschen Familien, in: I. Fooken & J. Zinnecker (Hrsg.) Trauma und Resilienz: Chancen und Risiken lebensgeschichtlicher Bewältigung von belasteten Kindheiten. 2009, Weinheim: Juventa, S. 75-94.
    Reis, O.
  • Motivation and selection processes in a biographical transition: A psychological mixed methods study on the transition into fatherhood. Journal of Mixed Methods Research, Vol. 4. 2010, Issue 3, pp. 199-221.
    Von der Lippe, H.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1177/1558689810365149)
  • Neue Vaterschaft: Mythos oder Realität? Empirische Einblicke in männliche Kinderwünsche und Selbstbilder von Vätern in Magdeburg und Rostock. In: K. Kauer (Hrsg.), Familie - Kultureller Mythos und soziale Realität. 2010, Berlin: Frank & Timme, S. 45-57.
    Von der Lippe, H. und Fuhrmans, F.
  • Sozialer Wandel und intrafamiliale Individuation in ostdeutschen Familien, in: E. Brähler & I. Mohr (Hrsg.) 20 Jahre deutsche Einheit – Facetten einer geteilten Wirklichkeit. 2010, Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 108-123.
    Reis, O.
  • Neuroticism, social support, and the timing of first parenthood: A prospective study. Personality and Individual Differences, Vol. 50. 2011, Issue 3, pp. 381–386.
    Reis, O., Dörnte, M., & von der Lippe, H.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1016/j.paid.2010.10.028)
  • Der Wunsch junger Männer nach einem eigenen Kind und seine Konsequenzen. Psychologische Erklärungen des Übergangs zur Vaterschaft unter Anwendung eines methodenintegrativen Ansatzes. In: H. Walter, A. Eickhorst (Hg.) Das Väter-Handbuch. Theorie, Forschung, Praxis. 2012, S. 463-490.
    Von der Lippe, H., Fuhrmans, F. und Fuhrer, U.
 
 

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