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Charakterisierung der späten MSA Sequenz von Sibudu Cave, KwaZulu-Natal, Südafrika

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249148575
 
Ziel des beantragten Forschungsprojektes ist die Charakterisierung der "post-HP" Steinartefaktinventare von Sibudu (KwaZulu-Natal, Südafrika). Das südafrikanische MSA hat in den letzten Jahrzehnten eine entscheidende Rolle für die Erforschung der Evolution des Verhaltes von modernen Menschen, sowie deren Ausbreitung über Afrika hinaus, gespielt. Da sich die Forschung hauptsächlich auf das Still Bay und Howieson´s Poort (HP) konzentriert hat, wurden Zeitabschnitte davor und danach vernachlässigt. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, diese Schieflage in der Forschung zu korrigieren, indem es sich auf die Erforschung der Steinartefakte nach dem HP konzentriert. Die späte MSA Sequenz von Sibudu ist der ideale Fundplatz für eine solche Untersuchung. Die Fundstelle weist eine hochauflösende und gut datierte stratigraphische Abfolge auf, samt einer außergewöhnlich mächtigen "post-HP" Sequenz, die mehr als 30 individuelle Schichten umfasst. Die Fundstelle hat außerdem eine hohe Dichte an Steinartefakten und kontextuellen Informationen hervorgebracht. Aus diesen Gründen bietet Sibudu ein immenses Potential um diese kulturelle Einheit sowohl innerhalb als auch zwischen einzelnen Inventaren zu analysieren. Die Analyse der Steinartefakte wird sich unterschiedlicher Auswertungsmethoden bedienen um die wesentlichen Merkmale und die zeitliche Variabilität des "post-HP" herauszustellen. Wir werden die unterschiedlichen Steinartefakt-Rohmaterialien charakterisieren, Abbausequenzen untersuchen, Abbaumethoden auswerten und techno-ökonomische Verhaltensweisen rekonstruieren. Unsere Ergebnisse werden neue Daten zur Entwicklung des menschlichen Verhaltens innerhalb des MIS 3 von Südafrika liefern, einem Zeitraum bedeutender historischer und ethologischer Veränderungen innerhalb der Menschheitsgeschichte. Wir werden mit diesen neuen Daten außerdem die Entwicklung der Technologie innerhalb verschiedener geographischer Größen-ordnungen untersuchen. Schließlich beabsichtigen wir die evolutionäre Bedeutung des späten MSA hinsichtlich der frühesten Ausbreitungen von modernen Menschen nach Eurasien heraus-zuarbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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