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Mosaik am Grab / Grabmosaik. Sepulcrum und musivischer Schmuck im italischen und adriatischen Raum von den paganen Anfängen bis zur christlichen Spätantike

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249155956
 
Mosaiken waren eine besonders in der Spätantike geschätzte Art des Grabdekors. Den "klassischen" Typ bildeten damals mit opus tessellatum belegte Abdeckungen individueller Bodengräber, wobei Nordafrika das Gros stellte. Während jene Sepulkralmosaiken im heutigen Tunesien und Algerien bereits 1976 das wesentliche Material für Noël Duvals grundlegende Studie über diese Denkmälergattung lieferten und auch die - weitaus knapperen - Vorkommen in Hispanien erst kürzlich Gegenstand einer umfassenden Studie gewesen sind, erfuhren die Grabmosaiken des italischen Raumes, wo die Assoziation von Grab und Mosaik vermutlich eingeführt und entwickelt wurde, bislang keine geschlossene Betrachtung.Wichtigstes Ziel des Projektes, das von Frau Prof. K. Dunbabin, einer führenden Expertin auf dem Gebiet antiker Mosaiken, unterstützt wird, ist die Erstellung eines Referenzwerks; dieses umfasst das gesamte, mit ca. 150 Belegstücken gut handhabbare Kompendium der Boden- und Wandmosaiken mit sepulkralem Kontext aus dem italischen sowie dem weiteren adriatischen Raum und untersucht es in seinem Wandel. Ein solches Werk liegt bislang nicht vor; vielmehr finden sich die Mosaiken einzeln oder gruppenweise in teils sehr entlegenen Schriften publiziert, so dass ihre Bearbeitung als geschlossene Gruppe ein lange überfälliges Desiderat darstellt.Ein Hauptaugenmerk der Studie soll der chronologischen Entwicklung gelten, beginnend mit den ältesten, spätrepublikanischen Vorkommen und der Frage nachgehend, ob eine akkurat zu bestimmende Etappe existiert, in welcher das veritable "Grabmosaik" entsteht. Eine weitere Fragestellung betrifft den Übergang vom Paganen zum Christlichen: Welche Konventionen leben dabei fort, und in welchen Zügen teilt sich dann das neue Credo mit? Dementsprechend wird unser Vorhaben zwanglos das Feld der Klassischen mit dem der Christlichen Archäologie verbinden und somit dem Kontinuum einer lediglich sich transformierenden antiken Umgebung Rechnung tragen.Stets unter Berücksichtigung der gegebenen Raumdispositionen wie auch der verschiedenen sozialen Kontexte soll zudem die diachron sich verändernde mengenmäßige und qualitative Präsenz der Mosaiken im Gesamt-Ausstattungskonzept der betreffenden Gräber zur Sprache kommen, wobei zu eruieren sein wird, inwieweit das Mosaik nach und nach Funktionen anderer Gattungen übernimmt. Speziell interessant sind dabei alle Fälle von Wand- und Gewölbemosaiken (Arkosolia, Mausoleen).Schließlich solllen die stilistischen und/oder ikonographischen Interaktionen zwischen einzelnen Landschaften geprüft werden - mit besonderem Augenmerk auf der Frage, wie sich der Bestand im vis-à-vis liegenden Nordafrika nach Stil und Bildgut zu dem italischen Inventar verhielt.Das sehr große Erkenntnispotential lässt ausweislich der zeitlichen, geographischen und formalen Spannbreite des Fundus an zu bearbeitenden Zeugnissen wissenschaftlich interessante und für unser Bild von der antiken Gesellschaft relevante Resultate erwarten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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