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Das christliche Grabrecht im lateinischen Westen (2.-8. Jahrhundert)
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Merkt
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24921033
Ein zentrales Thema der Spätantike-Forschung und der Kirchengeschichte des Altertums stellt die Christianisierung der römischen Welt dar. Dem Selbstverständnis der frühen Christen zufolge bildet der Glaube an die Auferstehung ein wesentliches Merkmal ihrer Religion. Deshalb stellt sich im Blick auf die Spätantike insbesondere die Frage: Hat die christliche Botschaft von der Auferstehung im Zuge der Christianisierung auch die Einstellungen zum Tod und die Vorstellungen von einem postmortalen Leben verändert? Nun gibt es bislang zwar eine Reihe von Arbeiten, welche die Eschatologie in der patristischen Literatur behandeln. Dagegen wurde das christliche Grabrecht der Spätantike in dieser Hinsicht bislang noch nicht in umfassender Weise untersucht. Diese Forschungslücke wird durch das Projekt geschlossen. Dazu werden die Synodenbeschlüsse, Dekretale, Urkunden, vor allem Testamente, Bußbücher, weitere literarische Texte und Inschriften sowie schließlich die verschiedenen germanischen Gesetzeswerke erstmals systematisch für diese Fragestellung ausgewertet. Davon sind Aufschlüsse nicht nur über rechts-, sozial- und liturgiegeschichtliche Themen zu erwarten, sondern auch Antworten auf die Frage: Welche Vorstellungen von Tod und Jenseits liegen den Grabrechtsbestimmungen zugrunde? Lässt sich hier etwas spezifisch Christliches gegenüber römischen und germanischen Anschauungen finden?
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen