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Stilus curiae. Spielregeln der Konflikt- und Verhandlungsführung am Papsthof des Mittelalters (12.-15. Jh.)"

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249500389
 
Das Netzwerk erschließt den Stilus curiae, also die allgemein akzeptierten und praktizierten Formen von Konflikt- und Verhandlungsführung am Papsthof des Mittelalters. Während die Forschung das Thema bislang vor allem unter institutions-, verwaltungs- und rechtsgeschichtlichen Aspekten behandelte, wird dabei erstmals von dem für den weltlichen Bereich vielfach erprobten Konzept der „Spielregeln“ ausgegangen. Nicht die Normen von Zeremoniell, Rechts- und Kanzleiwesen selbst, sondern Fragen nach ihrer Umsetzung rücken damit in den Vordergrund. Im Zuge der sechs Netzwerktreffen werden mikrohistorisch interpretierbare Quellen aus verschiedenen Regionen Europas (England, Frankreich, Italien, dem Reich und Spanien) unter einem kulturgeschichtlichen Frageraster untersucht, das die Deutungs-, Kommunikations- und Handlungsmuster der beteiligten Akteure und Beobachter akzentuiert. Die Ergebnisse werden in Form eines zweibändigen Handbuchs publiziert, das die kurialen Spielregeln auf einer zeitlich und geographisch breiten empirischen Basis erarbeitet. Der erste Band enthält ein in der Forschung bislang fehlendes Repertorium der einschlägigen erzählenden und aktenmäßigen Quellen, bietet eine Einführung in spezifische Probleme der Überlieferung und Quellenkritik und stellt eine Reihe exemplarischer Einzelfälle vor. Im zweiten Band wird ein Überblick über die zentralen kommunikativen und sozialen Praktiken des Stilus curiae gegeben, wobei das Gerichts- und Kanzleiwesen sowie Fragen von Klientelbildung und symbolischer Kommunikation im Fokus stehen. Das Netzwerk, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa beteiligt sind, leistet damit einen essenziellen Beitrag zu einem bislang wenig beachteten Bereich politischer Kultur-geschichte der Vormoderne.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Beteiligte Person Dr. Jessika Nowak
 
 

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