Bedeutung der Proteinphosphatase 2A für die Kontraktilität und Herzinsuffizienz
Final Report Abstract
Hintergrund des Projektes ist die Verbesserung der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz. Die Patienten mit einem schweren Stadium der Erkrankung versterben vorzeitig an Pumpversagen oder an ventrikulären Arrhythmien, aber auch an Embolien durch Vorhofarrhythmien. Herzinsuffizienz ist die Enderscheinung vieler verschiedener Erkrankungen des Herzen. Als Ursache kommen vor allem lang bestehender nicht behandelter Bluthochdruck, nicht behandelte Herzklappenerkrankung, angeborenen Herzerkrankungen, Mangelernährung und Behandlung mit herzschädlichen Arzneistoffen in Frage. Die genauen Schritte in der Krankheitsentwicklung und die therapeutischen Ansätze sind sicher je nach Ursache im Detail verschieden, aber bei vielen Vorgängen scheinen Proteinphosphatasen beteiligt zu sein. Uns interessierte im vorliegenden Projekt die Proteinphosphatase 2A. Sie dephosphoryliert die Aminosäuren Threonin und Serin in vielen Eiweißen und stellt etwa 40 % der Gesamt Phosphatase-Aktivität beim Menschen dar. PP2A besteht aus einer katalytischen Untereinheit C und zwei regulatorischen Untereinheiten A und B. Unser Interesse bestand nun darin die kardiale Bedeutung dieser Untereinheiten besser zu verstehen. In Vorarbeiten hatten wir gezeigt, dass die Überexpression der katalytischen Untereinheit der PP2A zu kardialer Hypertrophie und zur Desphosphorylierung regulatorisch wichtiger Herzproteine wie Troponin I und Phospholamban führt. Im hier bearbeiteten Projekt zeigte sich, daß die PP2A protektiv sein kann, indem sie das Herz schützt. Und zwar schützt sie vor Ischämie und Reperfusionsschaden, vor Schaden bei Sepsis und vor Schaden durch dauerhaften Anstieg der Katecholamine im Blut. Diese Untersuchungen könnten als Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Arzneistoffe dienen, die über Aktivierung der PP2A wirken. Ein nicht gelöstes Problem ist diese Aktivierung gewebespezifisch durchzuführen also die Wirkung auf Herzmuskelzellen zu beschränken. Dieser Frage wird in weiteren Untersuchungen nachzugehen sein.
Publications
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