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Molekulare Charakterisierung mitochondrialer Fissions- und Fusionmechanismen in Aspergillus fumigatus und deren Bedeutung für die Pathogenität, Lebensfähigkeit und Stresstoleranz.

Antragsteller Dr. Johannes Wagener
Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249764016
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Aspergillus fumigatus ist ein opportunistisch humanpathogener Schimmelpilz und Erreger der sogenannten invasiven Aspergillose. Diese lebensbedrohliche Infektion tritt vor allem bei stark immungeschwächten Patienten auf und führt in etwa 30 – 90 % der Fälle zum Tod. Zur Therapie invasiver Mykosen steht nur eine sehr begrenzte Auswahl systemisch wirksamer Antimykotika zur Verfügung. Wie auch andere Eukaryoten sind Aspergillen auf funktionelle Mitochondrien angewiesen. In diesen Zellorganellen finden eine Vielzahl essenzieller zellulärer Prozesse statt. Die Dynamik der Mitochondrien ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Forschung gelangt. Von essenzieller Bedeutung für die mitochondriale Dynamik sind dabei spezifische mitochondriale Fusions- und Teilungs- (Fissions)-Prozesse. Die zugrundeliegenden zellulären Mechanismen sind dabei nur teilweise von einfachen Eukaryoten wie z.B. Pilzen zu Säugetieren konserviert. Die vorhandenen Unterschiede könnten daher Angriffspunkte für neuartige Antimykotika sein. Im Rahmen des Projekts haben wir relevante Komponenten der mitochondrialen Fusions- und Fissionsmaschinerien von A. fumigatus untersucht. Darüber hinaus haben wir auch Untereinheiten der sogenannten „ER- mitochondria encounter structure“ (ERMES) in A. fumigatus untersucht, die von essenzieller Bedeutung für die mitochondriale Dynamik sind und als mögliche Zielstruktur für neue Wirkstoffe infrage kommt, da sie nur in Parasiten und Pilzen vorkommen. Die Ergebnisse der Untersuchung der mitochondrialen Dynamik in A. fumigatus haben neue Fragen aufgeworfen. So konnten wir beobachten, dass mitochondriale Fissions-/Fusions-Mutanten deutlich resistenter gegenüber Azolantimykotika sind. In der Folge wurde von uns der Einfluss der Azole auf die mitochondriale Dynamik untersucht. Dabei konnten wir neue Erkenntnisse über die Wirkungsweise von Azolantimykotika in A. fumigatus gewinnen. Auf Basis unserer Erkenntnisse konnten wir zudem eine neue Methode zur Quantifizierung der Abtötung von Aspergillus-Hyphen durch neutrophile Granulozyten entwickeln. Eine weitere Publikation mit Ergebnisse über den möglichen Einfluss unterschiedlich regulierter Effluxpumpen und Transkriptionsfaktoren auf die Azolempfindlichkeit der mitochondrialen Fissions-/Fusions-Mutanten steht noch aus.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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