Detailseite
Athanasius Kircher (1601/02-1680). Eine biographische Enzyklopädie
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Bähr
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Geschichte der Philosophie
Wissenschaftsgeschichte
Geschichte der Philosophie
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249977407
Ziel des gegenwärtig von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts ist eine "biographische Enzyklopädie" des Jesuitenpaters und "Universalgelehrten" Athanasius Kircher (1601/02-1680). Kircher repräsentiert wie wenige andere Zeitgenossen die vielschichtigen historischen Spannungen und Umbrüche des 17. Jahrhunderts. Sein gelehrtes Leben begann auf der Flucht vor der Gewalt des Dreißigjährigen Krieges und fand seit Anfang der 1630er-Jahre seine Fortsetzung im Collegium Romanum in Rom. Es formierte sich an der Schnittstelle von religiösen, magischen und wissenschaftlichen Wissensbeständen, von scholastisch-aristotelischen, hermetisch-neoplatonischen und neuen empirischen Erkenntnisverfahren, von Natur-, Welt- und Heilsgeschichte. Kirchers Biographie ist zu schreiben vor dem Hintergrund seines umfangreichen Werkes, das die ganze Welt zu erfassen versuchte und dabei in großem Maße auch außereuropäisches Wissen verarbeitet hat. Aus dem synoptisch-enzyklopädischen Charakter dieses Oeuvres erhält die hier projektierte Biographie ihre formale und inhaltliche Struktur. Sie sucht die kultur- und sozialtheoretisch erneuerte Biographik methodologisch weiterzuführen, indem sie verschiedene Lebens-Geschichten erzählt, im Spannungsfeld von autobiographischer Selbst- und zeitgenössischen Fremdbeschreibungen, und diese nach zentralen Begrifflichkeiten ordnet. So fragt sie nach den Möglichkeiten der Biographik unter den Bedingungen spezifisch frühneuzeitlicher Konzeptualisierungen von Personalität. Als Quellenbasis dient neben Kirchers Vita, seinem Werk sowie dessen Rezeption auch die umfangreiche Korrespondenz, die der Jesuitenpater mit über 760 Briefpartnern in aller Welt unterhielt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen