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Innerbiblische Schriftauslegung in den Erzähltexten des Pentateuch

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 250170724
 
Die Genese weiter Teile des Alten Testaments lässt sich als innerbiblische Schriftauslegung erklären, wonach sich jüngere Texte an ältere Texte angelagert und sie so laufend aktualisierend an die jeweilige Gegenwart der Autoren fortgeschrieben haben. Bei einer solchen Berücksichtigung der sukzessiven Entstehung und theologischen Anreicherung der biblischen Texte erfahren insbesondere auch die jüngeren, so genannten sekundären Textpartien eine eigene theologische und theologiegeschichtliche Würdigung. Die Beobachtung solcher innerbiblischer Auslegungsphänomene ging in der bisherigen Forschung einerseits von sehr späten alttestamentlichen oder von frühjüdischen Texten, die die Texte des nachmaligen Alten Testaments bereits in Teilen abgeschlossen vorliegen hatten, aus und wurde andererseits vor allem an den Prophetenbüchern und den Gesetzestexten untersucht. Demgegenüber sind die alttestamentlichen Erzähltexte bisher kaum eingehend mit Blick auf Auslegungsphänomene analysiert worden. Zu untersuchen ist hier insbesondere, ob die für die prophetischen und Rechts-Texte erkennbare Intention der Aktualisierung vorgegebener Texte auf die jeweilige Gegenwart in gleicher Weise auch für die Erzähltexte feststellbar ist, oder ob die an den Erzähltexten zu beobachtenden Auslegungsphänomene andere theologische Funktionen verfolgen. Ziel und Aufgabe des Projektes ist es daher, Auslegungsprozesse innerhalb der Erzähltexte des Pentateuch aufzuweisen, diese anhand von repräsentativen Beispielen auf ihre literarischen Techniken und inhaltlichen Intentionen hin zu analysieren und zu klassifizieren, sowie mit den entsprechenden Ergebnissen aus der Erforschung der Rechtstexte und der Prophetenbücher zu vergleichen. Darüber hinaus zielt das Projekt auch auf eine Relationierung der Begriffe innerbiblische Schriftauslegung, Redaktion(sgeschichte) und Intertextualität. Mögliche Anknüpfungspunkte bieten sich für hermeneutische, systematisch-theologische und auch homiletische Fragestellungen, insofern sich weiter fragen lässt, inwiefern moderne Auslegerinnen und Ausleger in ihrer Tätigkeit in Kontinuität zu den innerbiblischen Auslegern stehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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