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Auswirkungen der tagesperiodischen Vertikalwanderung von Zooplanktern auf die Lebensgemeinschaft des Pelagials
Antragsteller
Professor Dr. Herwig Stibor
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25023808
Zooplankter im Pelagial von Seen bzw. Meeren führen oft tagesperiodische Wanderungen zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser durch. Als Grund für diese Vertikalwanderung wurde die Vermeidung von Prädation erkannt. Während die Gründe und die Auslöser für dieses Wanderverhalten und die Ökophysiologie der beteiligten Zooplankter bereits sehr gut erforscht sind, gibt es so gut wie kein Wissen über die Bedeutung dieser Wanderung für pelagische Nahrungsnetzgefüge. Wenn man bedenkt, dass dieses Phänomen global auftritt und gewaltige Mengen Biomasse im Zooplankton gebunden ist, erscheint es aber klar, dass diese Wanderung nicht ohne Folgen für pelagische Systeme sein wird.Durch die Vertikalwanderung der Zooplankter entsteht ein zeitliches und räumliches Refugium für deren Beuteorganismen, vor allem Algen. Theoretische Modelle sagen vorher, dass die Algengemeinschaft dieses Refugium nutzen kann, wobei unterschiedliche Arten davon unterschiedlich stark profitieren sollten. Zusätzlich kann durch die wandernden Zooplankter ein Nährstofftransport zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser stattfinden. In unseren Versuchen soll untersucht werden, inwieweit die Vertikalwanderung der Zooplankter Einfluss auf die Dynamik von Nährstoffen und Phytoplankton hat. Unsere Experimente werden mit zwei wichtigen Zooplanktongruppen (Cladoceren und Copepoden), die unterschiedlich auf Phytoplanktondynamiken einwirken, durchgeführt, um eine möglichst breite Einsicht in das Phänomen Vertikalwanderung gewinnen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Maarten Boersma