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Gesellschaftliche Vorstellungen sinnvoller Arbeit und individuelles Sinnerleben in der Arbeitswelt
Antragstellerin
Professorin Dr. Friedericke Hardering
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Soziologische Theorie
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 250330235
Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über die Zunahme von Entfremdungspathologien und dem gleichzeitig von ArbeitnehmerInnen artikulierten Wunsch nach sinnvoller Arbeit zielt das Projekt darauf, Erkenntnisse über das Sinnerleben von Beschäftigten zu gewinnen. Im Fokus steht dabei die Frage nach dem Zusammenspiel von sozialen Deutungsmustern sinnvoller Arbeit und dem individuellen Sinnerleben von Beschäftigten. In der ersten Projektphase wurden zwei Beschäftigtengruppen mit hoher beruflicher Autonomie und gesellschaftlich als sinnvoll attribuierter Arbeit, ÄrztInnen und SozialarbeiterInnen, untersucht. In diesen Gruppen zeigten sich lediglich schwache Bezüge auf den gesellschaftlichen Nutzen der eigenen Arbeit. Daher ist das Ziel der zweiten Projektphase, Bezugnahmen auf den gesellschaftlichen Nutzen von Arbeit im Feld des sozialen Unternehmertums zu verstehen. Soziales Unternehmertum gilt als Feld, dem die Sinnhaftigkeit ihres Tuns tief in die eigenen Narrative eingeschrieben ist. Zudem wird das Feld häufig als Avantgarde eines neuen Verständnisses von Arbeit in der Gesellschaft charakterisiert. Die Untersuchung dieser Beschäftigtengruppe ermöglicht so, vertiefte Einblicke in veränderte Arbeitsorientierungen und Annahmen über gute Arbeit wie auch über gesellschaftliche Verantwortung und die Rolle von Arbeit in der Gesellschaft zu erlangen. Durch die Trianguation verschiedener Untersuchungsmethoden wird es möglich, nicht nur die Deutungsmuster sinnvoller Arbeit, sondern auch ihre individuelle Aneignung seitens der Beschäftigten zu ermitteln. In einem ersten Schritt werden Interviews mit sozialen UnternehmerInnen sowie Dokumentenanalysen durchgeführt, anhand derer Deutungsmuster und Narrative sinnvoller Arbeit der Gründernarrative rekonstruiert werden. Um die Frage zu beantworten, welche Relevanz die Deutungsmuster sinnvoller Arbeit für das Sinnerleben der Beschäftigten haben, werden anschließend Interviews mit Beschäftigten in den jeweiligen Unternehmen geführt. Neben der Erforschung gegenwärtiger Arbeitsorientierungen und des individuellen Arbeitserlebens leistet das Projekt so einen Beitrag für die Verknüpfung von Forschungsmethoden der empirischen Sinnforschung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen