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Rolle des CD73-Adenosin-Systems für strahleninduzierte Normalgewebsschäden an der Lunge

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 250443370
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen dieses Projektes konnten wir mit Hilfe eines präklinischen murinen Modells erfolgreich eine pathogene Rolle des immunregulatorischen CD73/Adenosin Systems für die strahleninduzierte Lungenfibrose nachweisen. Wir zeigen zum einen, dass eine Bestrahlung des gesamten Thorax mit 15 Gray (Gy) bei Fibrose-anfälligen C57BL/6 Mäusen einen zeitabhängigen chronischen Anstieg der Expression und Aktivität von CD73+ im Lungengewebe induziert. Dafür verantwortlich waren sowohl CD73+ residente CD45- Zellen als auch CD45+ Immunzellen (bspw. CD4 T Zellen, Treg und Alveolarmakrophagen). Wir konnten auch nachweisen, dass der zeitabhängige Anstieg der CD73 Aktivität zu einem fortschreitenden chronischen Anstieg der Adenosinmengen in der broncheoalveolaren Flüssigkeit führte, der dem Auftreten einer anhand der Kollagendeposition histologisch nachweisbaren Lungenfibrose vorausging. Unsere Beobachtung, dass die genetische oder pharmakologische Hemmung von CD73 bzw. ein forcierter Abbau von Adenosin zu einer Abschwächung der strahleninduzierten Fibrose führt, untermauerte unsere Ergebnisse zur pathologischen Rolle von CD73 und Adenosin bei der strahleninduzierten Lungenfibrose. Auf mechanistischer Ebene machten unsere Ergebnisse deutlich, dass eine Thoraxbestrahlung zu lokalen und systemischen Immunveränderungen führt. Dabei trug die strahleninduzierte chronische Aktivierung von CD73/Adenosin im Lungengewebe zu einer verstärkten Anhäufung von Immunzellen mit einem potentiell Fibrose-fördernden Phänotyp im bestrahlten Lungengewebe bei, darunter CD4 regulatorische T Zellen (Treg) und alternativ aktivierte Makrophagen. Wir vermuten, dass das CD73+ und Adenosin eine profibrotischen Kommunikation zwischen geschädigten residenten Zellen, infiltrierenden Immunzellen, und anderen fibrotischen Mediatoren wie beispielsweise Hyaluronsäure und TGF-β verstärkt und dadurch die Entstehung einer strahleninduzierten Lungenfibrose fördert. Aus unseren Beobachtungen ziehen wir daher die Schlussfolgerung, dass das CD73/Adenosin Signalnetzwerk ein neues udn viel versprechendes therapeutisches Ziel für die Unterdrückung oder Behandlung der strahleninduzierten Lungenfibrose darstellt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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