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Dissertation: "DIe offene Frage der Mündigkeit. Studien zur Politizität der Bildung"
Antragsteller
Dr. Carsten Bünger
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung
Förderung von 2013 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 250738706
Das moderne Bildungsdenken hat mit Bildung die Vorstellung eines freien Verhältnisses zu den natürlichen und gesellschaftlichen Bedingungen verbunden. Ein Bezugspunkt für diese Vorstellung ist das ‚mündige Subjekt‘, das sowohl der sozialen Ordnung wie auch sich selbst gegenüber zu kritischer Distanzierung fähig ist. Bildung steht somit in einer konstitutiven Beziehung zum Politischen, die weder in der Bildungspolitik noch in politischer Bildung aufgeht. Wie aber diese Beziehung zu denken ist, wenn Mündigkeit nicht als gegebenes Vermögen oder erreichbares Resultat unterstellt, sondern als Problemstellung begriffen wird, markiert den Horizont systematischer Auseinandersetzungen mit zeitgenössischen Bildungstheorien, die ich in der Dissertation aktueller Denkfiguren von Bildung, Subjektivierung und Politischem entwickle. Dafür ist die Arbeit in zwei Abschnitte unterteilt: Im ersten Abschnitt wird die Relation von Bildung und Politischem anhand von drei Ansätzen zeitgenössischen Bildungsdenkens rekonstruiert, um diese anschließend auf ihre argumentativen Nähen und metatheoretischen Differenzen zu befragen. Im zweiten Abschnitt wird vor dem Hintergrund der zueinander spannungsreichen bildungstheoretischen Ansätze nach Möglichkeiten gesucht, den Bezugspunkt der Mündigkeit als Prozessmoment sich bildender Selbstverhältnisse neu auszulegen. Deutlich wird darüber der Einsatzpunkt einer kritischen Bildungsphilosophie, die sich weder mit funktionalen Entleerungen noch mit normativen Vereindeutigungen von Bildung beruhigt, sondern die Frage nach Mündigkeit offen zu halten sucht.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen