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Pandemien und die Ökonomie- Eine ökonomische Analyse der Spanischen Grippe in Skandinavien

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Statistik und Ökonometrie
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 250859189
 
Große Fortschritte im Gesundheitswesen und der Medizin haben im Laufe des letzten Jahrhunderts zu einer stark steigenden Lebenserwartung in vielen westlichen Industrieländern geführt. Im Zuge dieses Alterungsprozesses und des gewachsenen wissenschaftlichen Erkenntnisstands gewinnt die frühkindliche Förderung und die Lebensbedingungen in den ersten Jahren eine immer größer werdende Bedeutung. Viele Studien zeigen, dass insbesondere Krankheiten während der Schwangerschaft oder der frühen Kindheit große Auswirkungen auf die spätere ökonomische und gesundheitliche Entwicklung von Kindern haben können. Dabei sind die Übertragungsmechanismen zwischen frühkindlichen Lebensbedingungen und der späteren sozioökonomischen Entwicklung des Kindes nur unzureichend erforscht.Vor diesem Hintergrund, ist es vom besonderen Interesse aufzuzeigen, ob eine Krankheit des Kindes während der Schwangerschaft zur verminderter Bildungs- und Arbeitsmarktteilhabe im späteren Leben führt oder ob die Krankheit der Mutter während oder nach der Schwangerschaft dafür verantwortlich ist. Unser Forschungsprojekt untersucht daher mikro- und makroökonomische Auswirkungen der Grippepandemie von 1918. Aufgrund der verheerenden Ausmaße und des plötzlichen Auftretens dieser Pandemie ist diese hinsichtlich einer ökonomischen Analyse besonders geeignet. Die lange Zeit, die seit der Pandemie vergangen ist, ermöglicht auch eine Analyse der langfristigen Auswirkungen auf makroökonomische Variablen wie Löhne, Kapitalerträge und Wachstum. Darüber hinaus können Auswirkungen der Pandemie auf individuelle Größen wie Ausbildung, Arbeitsmarktteilhabe oder Sterblichkeit im Erwachsenalter untersucht werden.Das Projekt wird sich anhand von administrativen Daten aus Skandinavien daher drei verschiedener Fragestellungen widmen:1) Analyse der Verbreitung der PandemieGab es in der Sterblichkeit oder Morbidität einen sozioökonomischen Gradienten?Führt die Pandemie zu einem Vermeidungsverhalten hinsichtlich der zeitlichen und räumlichen Verbreitung der Pandemie und werden dadurch interne Migrationsströme beeinflusst?2) Kurz- und langfristige Auswirkungen einer Grippeinfizierung Inwieweit führt eine Infizierung des Kindes während der Schwangerschaft zu einem Anstieg der Sterblichkeit im Erwachsenenalter und zu langfristigen soziökonomischen Auswirkungen (Ausbildung, Arbeitsmarkterfolg, Gesundheit) und in welche Rolle spielen dabei elterliche Charakteristiken? Führt die Infizierung des Kindes während der Schwangerschaft zur verminderten Bildungs- und Arbeitsmarktteilhabe im späteren Leben oder ist eine Infizierung der Mutter während oder nach der Schwangerschaft dafür verantwortlich?3) Makroökonomische Aspekte der PandemieWas sind die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen der Pandemie auf makroökonomische Größen wie Löhne, Kapitalerträge und Armutsraten?Wie nähert sich die Wirtschaft nach einem erheblichen Schock des Arbeitsangebots einem neuen langfristigen Gleichgewicht an?
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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