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Defecit Ecclesia. Studien zur Verfallsidee in der Kirchengeschichtsanschauung des Mittelalters

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung in 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25105266
 
Unter den Voraussetzungen des biblisch-augustinischen Geschichtsbildes impliziert jede Delegitimierung herrschender kirchlicher Lehre und Praxis den Vorwurf eines Abfalls vom normativen Vorbild der ersten, apostolischen Kirche. Kirchenreform und Kirchenkritik gehen daher bis in die frühe Neuzeit stets mit einer mehr oder weniger expliziten historischen Verfallsidee einher. Die Mainzer theologische Habilitationsschrift entwickelt eine Typologie von Formen und Funktionen der Verfallsidee und untersucht das Aufkommen solcher Verfallsvorstellungen im Umkreis der Gregorianischen Reform des 11. Jahrhunderts, ihre im Zeichen der Armutsbewegung erfolgende Verknüpfung mit der vermeintlichen Konstantinischen Schenkung und ihre Ausgestaltung und Fortschreibung bei den Katharern und Waldensern, aber auch die - von ganz anderen Voraussetzungen ausgehende - Verfallsidee Joachims von Fiore und ihre verschiedenartigen Adaptationen im späteren Joachitismus. Ein Ausblick behandelt die Verfallsidee bei Wyclif und Hus, im Humanismus und in der Reformation. Dabei werden neben der Verfallsidee jeweils auch die verschiedenen Konzeptionen von Kontinuität zur apostolischen Urkirche untersucht.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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