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Subjektive Messung und instrumentelle Schätzung von Sprachqualität in einer Konversationssituation auf Basis von perzeptiven Dimensionen

Fachliche Zuordnung Akustik
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251103195
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt wurde erstmals ein perzeptiver Raum in einer Konversationssituation definiert, eine subjektive Methode zur direkten Quantifizierung dieses Raumes festgelegt und ein neues diagnostisches instrumentelles Model zur Schätzung des Raumes entwickelt. Sprachtelekommunikationssysteme werden am häufigsten für Telefongespräche eingesetzt. In dieser Hinsicht ist die Qualität der übertragenen Sprache eine wichtige Messgröße für die Systementwickler, um ihre Systeme zu klassifizieren und zu bewerten. Es reicht jedoch nicht aus, nur die Gesamtqualität zu messen, vielmehr sollten auch diagnostische Informationen bezüglich möglicher niedriger Qualitätsbewertungen zur Verfügung gestellt werden. Allerdings sind traditionelle Methoden zu Bestimmung der Qualität übertragener Sprache darauf beschränkt, entweder nur die Gesamtqualität zu messen oder diagnostische Informationen auf der Basis von perzeptiven Dimensionen nur für die passive Hörsituation bereitzustellen. Eine multidimensionale Analyse von Telefongesprächen wurde mit dem Ziel, diagnostische Informationen der Qualität von Telefongesprächen zu liefern, durchgeführt. Hierfür wurde ein Telefongespräch in drei Gesprächsphasen aufgeteilt (Hören, Sprechen und Interagieren) und für jede Phase wurden in vier umfangreichen Experimenten entsprechende perzeptive Dimensionen identifiziert. Resultierend ergibt sich ein Raum von sieben perzeptiven Dimensionen, die während eines Telefongespräches wahrgenommen werden können. Die Entwicklung eines neuen analytischen Testverfahrens ermöglicht es, auf direktem Weg die identifizierten perzeptiven Dimensionen von untrainierten Hörern bewerten zu lassen. Die identifizierten perzeptiven Dimensionen und das neue Testverfahren wurden in zwei ausgiebigen Experimenten validiert. Die sich ergebenen Dimensionsbewertungen wurden verwendet, um die Gesamtqualität jeder einzelner Gesprächsphase und der Gesamtqualität des Telefongespräches zu modellieren. Es ergibt sich somit ein neuartiges Qualitätsprofil, welches die Diagnose und tiefergehende Analyse eines Telefongesprächs erlaubt. Die durchgeführte Grundlagenforschung bildet die Basis für die Entwicklung eines vorläufigen neuen instrumentellen diagnostischen Qualitätsmodells für Telefongespräche. Zusammenfassend sind die im Projekt durchgeführten Arbeiten und Analysen ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Analyse der Qualität interaktiver Telefongespräche, um Sprachtelekommunikationssysteme zu diagnostizieren und zu optimieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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