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Mittelalterliche Handschriften: Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom

Antragsteller Dr. Jochen Apel, seit 10/2023
Fachliche Zuordnung Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Katholische Theologie
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251104717
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ausgehend von einer zu Beginn des Projekts sehr heterogenen Erschließungssituation der Heidelberger Bibliotheca Palatina konnten im Verlauf des Projektes für den Bestand der lateinischen Palatina-Handschriften die vorhandenen Lücken größtenteils geschlossen werden. Ziel war, aufbauend auf den bereits vorliegenden Vorarbeiten für 876 lateinische Codices der Bibliotheca Palatina eine wissenschaftliche Tiefenerschließung vorzunehmen, die im Kontext der virtuellen Rekonstruktion der einst berühmtesten Bibliothek Deutschlands im Portal “Bibliotheca Palatina – digital” online präsentiert wird. Damit wurde zum einen der veraltete und unzureichende Katalog von Stevenson ersetzt sowie zum anderen für 93 Handschriften eine Erstkatalogisierung vorgenommen. Als Ergebnis liegen erstmals für fast den kompletten Bestand der lateinischen Palatina-Handschriften moderne und wissenschaftlichen Standards genügenden Katalogisate vor. Die durchgeführte Tiefenerschließung in Kombination mit der aus anderen Quellen finanzierten Onlinebereitstellung der bis dahin nur schwer zugänglichen Handschriften schafft erstmals eine vollständige und wissenschaftlich hinreichende Arbeitsgrundlage für eine Vielzahl mediävistischer Fachdisziplinen. Dies gilt gleichermaßen für die Theologie, die Philosophie, die Philologien wie auch für die Geschichtswissenschaft. Auch Forschungen zur Geschichte und Bedeutung der Bibliotheca Palatina werden sich nun hierdurch erstmals umfassend durchführen lassen. Die Erfassung der Beschreibungsinformationen erfolgt durch eine XML-Kodierung gemäß TEI-P5 unter Nutzung von GND-Normvokabular, folgt also aktuellen Standards. Über eigens erstellte und zur Nachnutzung bereitstehende Konvertierungsstylesheets (TEI-XML-Daten zu MARCXML) können die Erschließungsdaten automatisiert in den Verbund K10plus übernommen werden. Über die projekteigene, datenbankgestützte Suche “PalatinaSEARCH” sind die Projektergebnisse recherchierbar. Der angestrebte Nachweis im Handschriftenportal (HSP) steht noch aus, da die entsprechenden Importroutinen und Schnittstellen erst in der aktuell laufenden zweiten Projektphase des HSP eingerichtet werden sollen. Gemäß der Open-Access-Strategie der UB Heidelberg werden die Projektergebnisse zusätzlich als Open-Access-E-Books mit Print-on-Demand-Option auf der Heidelberger Plattform heiBOOKS publiziert. Die Erstellung der PDF-Dateien für die elektronische Open-Access- sowie die gedruckte Buchhandelsausgabe erfolgte mittels des heiPUBLISHING XML-Workflows, der eigens an die projektspezifischen Anforderungen angepasst wurde. Die wissenschaftliche Katalogisierung der Handschriften wird um Mehrwertangebote ergänzt: so zum einen die Digitalisierung und Erschließung der in den Papierhandschriften enthaltenen Wasserzeichen sowie zum anderen die kunsthistorische Erschließung des Bildschmucks der Handschriften.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • "PalatinaSearch" – Koha macht's möglich, Vortrag auf dem 103. Deutschen Bibliothekartag in Bremen, 05.06.2014
    Maria Effinger & Katrin Fischer
  • Bibliotheca Palatina – digital. La reconstitution d’une bibiothèque célèbre, in: Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte 42 (2015), S. 291-306
    Maria Effinger & Karin Zimmermann
  • Digitalisierung an der Universitätsbibliothek Heidelberg 2001–2017 – eine Zeitreise, 3. Österreichischer Bibliothekartag, Linz, 13.09.2017
    Maria Effinger
  • Kulturgut sichtbar machen. Digitalisieren, Edieren und Vernetzen an der Universitätsbibliothek Heidelberg mit DWork. Präsentation im Rahmen des Workshops „Fragile Materialien auf dem Scanner: Werkstattgespräch Deutsches Literaturarchiv Marbach“, 17.10.2017
    Maria Effinger
  • „Digital Libraries. How to build them and how to use them”. Vortrag beim internationalen Workshop “Insular Manuscripts AD 650–850: Networks of Knowledge” am The Moore Institute at the National University of Ireland in Galway/Irland, 21./22.06.2018
    Karin Zimmermann
  • „Habent sua fata libelli – Der Codex Manesse und seine Geschichte(n)“, Vortrag im Rahmen der Landesausstellung „Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, Landesmuseum Mainz, 25. August 2020
    Karin Zimmermann
  • „Bestände sichtbar machen. Die Historischen Sammlungen der UB Heidelberg und ihre Erschließung“, Vortrag im Rahmen der „Akademische Mittagspause 2022“, Heidelberg (Peterskirche), 05. Juli 2022
    Karin Zimmermann
  • „Die Bibliotheca Palatina und ihre Geschichte(n) – Anmerkungen zu bekannten und weniger bekannten Handschriften“, Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Bibliotheca Palatina, Heidelberg (Heiliggeistkirche), 28. Juni 2023
    Karin Zimmermann
  • „Die Bibliotheca Palatina und Ludwig III.“, Vortrag im Rahmen der Tagung „Pfalzgraf Ludwig III. bei Rhein. Kurfürst – Konzilsprotektor – Landesherr“, Neustadt/Weinstr., 24. März 2023
    Karin Zimmermann
 
 

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