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Ways of globalization.Die internationale Vermarktung und Kontrolle thalidomidhaltiger Medikamente.
Antragsteller
Dr. Ludger Wimmelbücker
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251152024
Der Wirkstoff Thalidomid (Contergan) gilt weltweit als herausragendes Beispiel für die unzulängliche Kontrolle von Arzneimittelnebenwirkungen und als Ausgangspunkt für die Entwicklung der rezenten Arzneimittelgesetzgebung. Trotz ihrer globalen Dimension wird die Geschichte thalidomidhaltiger Medikamente oft aus der jeweiligen nationalen Perspektive betrachtet, so dass das Gesamtthema tendenziell als die Summe derjenigen nationalen Geschichten erscheint, über die journalistische oder wissenschaftliche Veröffentlichungen vorliegen.Dieses Projekt untersucht drei Dimensionen einer globalen Wirkungsgeschichte des Arzneimittels Thalidomid zwischen 1955 und 1965: (1) die internationale Vermarktung und Distribution, (2) die Verteilung der teratogenen Schädigungen, (3) die unmittelbaren Reaktionen hinsichtlich der Zurücknahme und Kontrolle thalidomidhaltiger Medikamente.Ziel ist es, die transnationalen Strukturen des pharmazeutischen Marktes in den Jahren um 1960 aus der Perspektive eines Wirkstoffes ("drug trajectory") herauszuarbeiten. Dabei sollen die zeitliche Entwicklung und räumlichen Muster der aufgetretenen teratogenen Schäden untersucht werden. Schließlich ist zu analysieren, in welchem Ausmaß die Teratogenität international bekannt gemacht wurde und welcher Weise die relevanten Akteure in den einzelnen Ländern darauf reagierten. Somit wird die Frühphase der globalen Geschichte thalidomidhaltiger Medikamente, die bis heute einen wichtigen Bezugspunkt für Maßnahmen zur Arzneimittelsicherheit darstellt, erstmalig in ihren wesentlichen Zügen präsentiert werden können. Diese Rekonstruktion der Frühgeschichte der sogenannten Contergan-Katastrophe zeigt, dass bereits in den 1950er Jahren solche Arzneimittel-Zwischenfälle ein globales Ereignis dargestellt haben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen