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Untersuchungen zu saisonalen Unterschieden in der Energielokation bei extensiv gehaltenen Lamas (Lama glama) unter mitteleuropäischen und hochandinen Bedingungen

Antragsteller Dr. Alexander Riek
Fachliche Zuordnung Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251439065
 
Endotherme Tiere, müssen in der Regel ihre Körpertemperatur konstant halten auch bei wechselnden Umweltbedingungen. Allerdings ist dies mit hohen energetischen Kosten verbunden. Es gibt jedoch Hinweise, dass einige Huftiere eine Form des Energiesparens aufweisen, wenn die Umgebungstemperaturen niedrig und/oder die Futterverfügbarkeit gering ist. Dieses Phänomen wurde bereits für Rehe, Rotwild und das Przewalski-Pferd nachgewiesen. Es gibt Spekulationen, dass landwirtschaftliche Nutztiere die Fähigkeit verloren haben den Stoffwechsel unter widrigen Umweltbedingungen zu reduzieren, da sie unter konstanter Nährstoffversorgung selektiert und gehalten wurden und somit ohne Selektionsdruck für die Aufrechterhaltung einer saisonalen zyklischen Anpassung. Bislang fehlen jedoch empirische Untersuchungsergebnisse zur vermeintlich geringeren Anpassungsfähigkeit von Nutztieren im Vergleich zu ihren wildlebenden Artgenossen. Ebenso gibt es bisher keine Studien dazu, in welchem Masse solche saisonalen Anpassungsmechanismen in Bezug auf die Energieallokation bei frei lebenden extensiv gehaltenen Weidetieren vorhanden sind. Das Lama eignet sich in dieser Hinsicht besonders gut als Modeltier, da es eine robuste Haustierart darstellt, die nach dem Domestikationsmodel als primäre Population bezeichnet werden kann. Ziel des vorliegenden Antrages ist es daher, durch Messung verschiedenster physiologischer Parameter (Field Metabolic Rate, Körperkerntemperatur, Herzschlagfrequenz, Bewegungsaktivität, Positionsbestimmung etc.) bei einer extensiv gehaltenen Haustierart dem Lama, im Jahresverlauf sowohl in gemäßigten Breiten (Deutschland) als auch in seiner Heimatregion den Anden (Peru) heraus zu finden, ob die bei wilden Herbivoren (Rothirsch, Steinbock, Przewalski Pferd) mittlerweile gut dokumentierte saisonale Anpassung der Stoffwechselaktivität durch den Domestikationsprozess beim Lama verloren gegangen ist oder ob ähnliche Energiesparmechanismen auch bei Lamas vorhanden sind. Es wäre die erste Studie an einer Säugetierart, die sowohl den Energieaufwand mittels der doppelten Isotopenmethode bestimmt als auch ein Telemetriesystem einsetzt, um zeitgleich die Bewegungsaktivität, Körpertemperatur, und Herzschlagfrequenz auf zu zeichnen und mittels Positionsbestimmung feststellt, welche Strecken die Tiere täglich zurücklegen. In Kombination ergeben diese Daten ein sehr detailliertes Bild über das Zusammenspiel zwischen Energieaufwand und Energieeinsparung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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