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Serotonerge Mechanismen und die therapeutische Relevanz der (Neu)bildung von Nervenzellen im erwachsenen Gehirn

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251471665
 
Der Schmerz der Seele ist schlimmer als der Schmerz des Koerpers (Publilius Syrus, 42 A.D.). Immer mehr Menschen leider unter einer Depression, die die Lebensqualitaet drastisch verschlechtert. Frauen sind besonders betroffen und nur 25% der Patienten bekommen adaequate Medizin. Gaengige Antidepressiva greifen in das monoamine Serotoninsystem ein und bewirken gleichzeitig einen - wenn auch verzoegerten - Anstieg der Bildung neuer Neverzellen im Hippokampus (adulte Neurogenese). Neuere Studien zweifeln die Monoaminhypothese jedoch an und suchen auf zellulaerer Ebene nach Angriffspunkten für Psychopharmaka oder weisen auf das Ceramidsystem als moegliche Wirkungsstelle hin. Meine Untersuchungen im Gehirn Tph2-defizienter Maeuse zeigen, dass Serotonin nicht fuer die Bildung neuer Nervenzellen im Hippokampus notwendig ist. Jedoch konnte ich erstmals eine essentielle Verbindung zwischen koerperlicher Aktivitaet und serotonerger Neurotransmission nachweisen. Die fuer das vorliegende Projekt geplanten genetisch-manipulierten Mausmodelle eignen sich hervorragend, um serotonerge Mechanismen zu untersuchen, insbesondere die Rolle Serotonins bei der adulten Neurogenese und den Running-Effekt, sowie die Wirkungsweise von Antidepressiva. Fuer therapeutische Zwecke ist es wichtig zu verstehen, ob fehlendes Serotonin im Gehirn die neurogene Zone im Hippokampus direkt und akut beeinflusst, oder ob auf Zell- und Rezeptorebene eine lebenslange Anpassung stattfindet. In Kombination mit einem neuen 3-D bildgebenden Verfahren, CLARITY, und durch Gabe spezifischer Pharmaka koennen moegliche Veraenderungen der Rezeptoren, des Serotonintransporters oder hinsichtlich anderer Signaltransmitter im Mausgehirn untersucht werden. Die erwarteten Erkenntnisse aus dem vorliegenden Projekt koennen potentiell neue Wege eroeffnen, um Depressionen oder anderen neurologischen Erkrankungen vorzubeugen oder diese klinisch zu behandeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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