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Entwicklung und Validierung echtzeitfähiger Rekonstruktionsverfahren für die quantitative aktive Thermografie zur zerstörungsfreien Prüfung von Faserverbundmaterialien

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Christiane Maierhofer; Dr. Martin Weiser
Fachliche Zuordnung Messsysteme
Materialien und Werkstoffe der Sinterprozesse und der generativen Fertigungsverfahren
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251478626
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Aktive Thermografie als berührungslose zerstörungsfreie Methode zur Prüfung von CFK-Materialien wird zunehmend attraktiv in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Dabei ist eine quantitative Rekonstruktion typischer Defekte wie Delaminationen, Lufteinschlüsse oder Ondulationen wichtig zur Entscheidungsunterstützung. Ziel des Projektes war, Methoden zur quantitativen Defektrekonstruktion zu entwickeln. Dabei sollten einerseits im Hinblick auf größtmögliche Genauigkeit PDE-basierte Identifizierungsverfahren und andererseits schnelle Heuristiken betrachtet werden. Dazu wurden experimentelle Untersuchungen an unterschiedlich strukturierten CFK-Probekörpern (Epoxid, quasiisotrope und unidirektionale Faseranordnung) mit künstlichen Defekten (Delaminationen, Flachbodenbohrungen, Ondulationen, Faltungen) zu verschiedenen Anregungen (Blitz, Lock-in, Chirp) durchgeführt. Dabei wurde insbesondere die Eignung der Anregungen für die Erkennung verschiedener Defekte untersucht. Mittels Laseranregung wurde die Diffusivität und daraus die Wärmeleitfähigkeit in verschiedenen Richtungen ermittelt und die erwartete Anisotropie quantifiziert. Der Mechanismus der Energieabsorption auf Mikrostrukturebene wurde mit Hilfe von Mikroskop-Experimenten untersucht. Zur numerischen Simulation der aktiven Thermografie mit Finite-Elemente-Methoden wurde ein effizientes analytisch-numerisches Hybridverfahren auf anisotrope Materialien verallgemeinert. Anhand von Simulationsstudien konnte festgestellt werden, dass eine Auflösung der einzelnen Faserlagen quantitativ nicht relevant ist. Die Defektrekonstruktion wurde mit adjungierter Gradientenberechnung und verschiedenen Regularisierungen (L2 und TV) durchgeführt, wobei sich kein wesentlicher Genauigkeitsunterschied zeigte. Insbesondere bei hintereinanderliegenden Delaminationen, typisch für Schlagschäden, ist das Signal-Rausch-Verhältnis gegenwärtig zu gering für eine quantitative Rekonstruktion. Aufgrund der langen Rechenzeiten wurden zeitparallele Optimierungsmethoden entwickelt und eingesetzt. Als schnelle Heuristiken wurden Enveloppenalgorithmen und Deep-Learning-Ansätze untersucht. Die Erweiterung von Enveloppenmethoden auf anisotrope Materialien führte zu einer äußerst befriedigenden Defekterfassung. Dagegen war der Einsatz von konvolutionellen neuronalen Netzen mit moderater Tiefe bislang nicht erfolgreich.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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