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Bedingungen gelingender Regelung im Spannungsfeld zwischen Humanitarismus und Souveränität

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Harald Müller; Dr. Simone Wisotzki
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251585474
 
Das Forschungsvorhaben untersucht die Rolle von staatlichen Gerechtigkeitsansprüchen als Bedingung für gelingende Regulierungen im Umgang mit Gewalt. Es knüpft dabei an bisherige Ergebnisse der neueren konstruktivistischen Normenforschung in den Internationalen Beziehungen an, die auf die Umstrittenheit von Normen verweist. Dem Desiderat der Global Governance-Forschung wird gefolgt und auf die Rolle von Gerechtigkeit für globale Regulierungen geblickt. In der Konzeption von Gerechtigkeit schließt das Forschungsvorhaben zunächst an die Debatten um globale Gerechtigkeit in der Internationalen Politischen Theorie (IPT) an. Ziel des Projektes ist es, diese stark normativ geprägten Debatten mit Hilfe empirischer Forschung zu bereichern und gleichzeitig praxisrelevante Verhandlungsstrategien zu ermitteln.Das Forschungsvorhaben richtet deshalb einen besonderen Fokus auf die Relevanz konvergierender und differenter Gerechtigkeitsvorstellungen von Staaten für die Entstehung, normative Weiterentwicklung und Anwendung globaler Regelungen im Rahmen der Vereinten Nationen. Ein zentrales Spannungsfeld staatlicher Gerechtigkeitsansprüche ergibt sich aus dem Antagonismus zwischen Prinzipien staatlicher Souveränität und anderen kollektiven Gemeingütern, wie Menschenrechten, Humanitarismus und menschlicher Sicherheit. In prozessanalytischen Fallstudien wird untersucht, ob Unterschiede in Gerechtigkeitsansprüchen von Staaten in multilateralen Verhandlungen Anlass zu Konflikten geben, die unter Umständen die Regelung scheitern lassen oder zumindest so einschränken, dass ihre Weiterentwicklung und Anwendung beeinträchtigt sind. Hierfür haben wir ein dreistufiges Untersuchungsdesign entwickelt, das Hypothesen für die drei Phasen der Regelung formuliert. Als Beitrag zur empirischen Gerechtigkeitsforschung haben wir aus den folgenden drei Politikfelder jeweils eine gelingende und eine gescheiterte Regelung ausgewählt: Die humanitäre Intervention, die humanitäre Rüstungskontrolle sowie Frauenmenschenrechte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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