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Das K-RasV12 Onkogen als Ziel einer selektiven Therapie von Adenokarzinomen der Lunge in einem physiologischen knock-in Mausmodell

Antragsteller Dr. Matthias Drosten
Fachliche Zuordnung Zellbiologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25165932
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das K-Ras Onkogen ist beim Menschen in ca. 30% aller Adenokarzinome der Lunge mutiert und stellt einen entscheidenden Faktor im Prozess Tumorentstehung dar. Um zu untersuchen, inwieweit ein aktiviertes K-Ras Onkogen für die Aufrechterhaltung des neoplastischen Phänotyps in Adenokarzinomen der Lunge verantwortlich ist, wurde ein Mausmodell generiert, bei dem die onkogene Mutation G12V in der erste Exon des endogenen K-Ras Lokus eingeführt wurde. Zur selektiven Induktion der Onkogenexpression wurde darüber hinaus eine transkriptionelle STOP- Kassette flankiert von loxP-Sequenzen eingebracht. Zur spezifischen Deletion des Onkogens in den Tumoren wurde Exon 1 von frt-Sequenzen umgeben. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Expression des Onkogens mit Hilfe des Cre/loxP-Rekombinationssystems einzuschalten und mit Hilfe des FLPe/frt- Systems selektiv wieder abzuschalten. Um das Tumorwachstum im lebenden Tier überwachen zu können, wurde eine durch Cre-induzierbare Luciferase eingebracht, so dass individuelle Tumore anhand ihrer Luciferase-Expression durch optische Bildgebungsverfahren sichtbar gemacht werden können. Durch die Aktivierung des K-Ras Onkogens entwickeln die Mäuse zunächst Adenome und später Adenokarzinome, in welchen das Onkogen nun deletierbar ist. Um zu untersuchen, welche Rolle das Onkogen darüber hinaus in Metastasen spielt, wurde ein Allel des Tumorsupressors p53 entfernt, welches die Bildung von Metastasen in der Leber in diesem Modell fördert. Mit diesem Modell ist es nun erstmals möglich, eine definitive Aussage zur Rolle des K-Ras Onkogens in verschiedenen Stadien der Lungenkarzinogenese zu treffen. Die Bedeutung dieses Modells wird durch die Tatsache, dass es sich hier um den endogenen K-Ras Lokus und nicht um ein transgenes Modell handelt, weiter unterstrichen. Aufgrund der Tatsache, dass diese Tumore beim Menschen generell schlecht auf Standartbehandlungsmethoden ansprechen, kann nun überprüft werden, on aktiviertes K-Ras bzw. die durch Ras-aktivierten Signaltransduktionswege als Angriffspunkt für eine selektivere Tumortherapie in Frage kommen.

 
 

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