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Förderung diagnostischer Kompetenz durch beispielbasiertes Lernen: Einfluss von Prozessorientierung und Fehler

Subject Area Developmental and Educational Psychology
Term from 2006 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 25166851
 
Final Report Year 2009

Final Report Abstract

Der Schwerpunkt der bislang durchgeführten Studien liegt in der Analyse von Effekten des Ansatzes zum fallbasierten Lernen mit Lösungsbeispielen, der konzipiert wurde, um die Entwicklung von Diagnosekompetenz bei Studierenden der Medizin im klinischen Studienabschnitt zu analysieren und zu fördern. Dieser Ansatz wurde im Kontext einer computerbasierten Lernumgebung umgesetzt. In der ersten Studie (Ausgangsstudie) wurden zwei instruktionale Maßnahmen (fehlerhafte Lösungsbeispiele und elaboriertes Feedback) in die Lernumgebung integriert und experimentell variiert. Inhaltlich wurden Bluthochdruckerkrankungen behandelt. Es zeigte sich, dass Diagnosekompetenz v. a. durch fehlerhafte Lösungsbeispiele in Kombination mit elaboriertem Feedback gefördert wird; die Kombination mit KOR-Feedback zeitigte suboptimale Effekte. Mit dieser Studie konnte ein wichtiger Beitrag zur Frage der Wirkung fehlerhafter Lösungsbeispiele geleistet werden. Zudem konnte gezeigt werden, dass beispielbasiertes Lernen durch die Einbettung von Lösungsbeispielen in einen fallbasierten Ansatz auch in komplexen Domänen und bei fortgeschrittenen Lernenden erfolgversprechend eingesetzt werden kann. Mit zwei kleineren Nachhaltigkeitsstudien konnte nachgewiesen werden, dass der reichhaltige Instruktionsansatz insgesamt nicht nur effizientes, sondern auch nachhaltiges Lernen ermöglicht. Trotz Unterschieden im Detail konnten wesentliche Befunde der Ausgangsstudie in einem weiteren relevanten Gebiet der Inneren Medizin (Schilddrüsenerkrankungen) repliziert werden. Die auf der Grundlage der Ausgangsstudie und der Nachhaltigkeitsstudien postulierte Erweiterung des Einsatzbereichs beispielbasierten Lernens auf den Erwerb von Kompetenzen in komplexen Domänen bei fortgeschrittenen Lernenden konnte somit bestätigt werden. Mit einer Feldstudie, in der die Lernumgebung der Ausgangsstudie unter authentischen Bedingungen selbstgesteuerten Lernens umgesetzt wurde, konnte gezeigt werden, dass der entwickelte Ansatz zum beispielbasierten Lernen auch unter weniger kontrollierten Bedingungen im Feld funktioniert – selbst bei weniger erfahrenen Studierenden. Mit den Befunden der Feldstudie konnte die ökologische Validität der Laborbefunde nachdrücklich untermauert werden. Um die bisherigen Befunde mit Prozessdaten anzureichern und damit eine vollständigere Datenbasis für die Interpretation der instruktionalen Effekte zu bekommen, wurde eine Laut-Denk-Studie durchgeführt. Erste, noch unvollständige Analysen unterstützen die Annahme, dass der Einfluss fehlerhafter Lösungsbeispiele in Kombination mit elaboriertem Feedback auf die Diagnosekompetenz durch das Elaborationsverhalten der Lernenden vermittelt wird. In Verbindung mit den Ergebnissen der Laborstudien und der Feldstudie ließen sich darüber hinaus wichtige Anhaltspunkte für eine Optimierung des Instruktionsansatzes gewinnen, deren Effekte in nachfolgenden Studien systematisch untersucht werden sollen.

Publications

  • (2007). Fostering medical students’ diagnostic competence by case-based learning with worked-out examples: Effects of process-oriented learning and learning from errors. AMEE, August 25-29, Trondheim, Norway
    Fischer, M. R., Kopp, V. & Stark, R.
  • (2007). Förderung der Diagnosekompetenz durch beispielbasiertes Lernen in der medizinischen Ausbildung: der Einfluss von Prozessorientierung und Fehlern. In G. Kundt, J. Bernauer, M. R. Fischer, M. Haag, R. Klar, J. Leven, H. Matthies & F. Puppe (Hrsg.), eLearning in der Medizin und Zahnmedizin, Proceedings zum 11. Workshop der GMDS AG (S. 109-121), Aachen: Shaker
    Kopp, V., Stark, R. & Fischer, M. R.
  • (2007). Förderung von Diagnosekompetenz in der medizinischen Ausbildung durch Implementation eines Ansatzes zum fallbasierten Lernen aus Lösungsbeispielen. GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung, 24(2): Doc 107
    Kopp, V., Stark, R. & Fischer, M. R.
  • (2008). Case-based-learning with worked examples in medicine: effects of errors and feedback. VIII. Conference of the International Society of the Learning Sciences (ICLS), June 23-28, Utrecht, Netherlands
    Stark, R., Kopp, V. & Fischer, M. R.
  • (2008). Fostering diagnostic knowledge through computersupported case-based worked examples: the effects of erroneous examples and feedback. Medical Education, 42(8), 823-829
    Kopp, V., Stark, R. & Fischer, M. R.
  • (2008). Improving medical students’ diagnostic competence by case-based learning with worked-out examples: evaluation of a learning environment. AMEE, August/September 30-03, Prague, Czech Republic
    Fischer, M. R., Kopp, V. & Stark, R.
 
 

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