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Globale Finanzmärkte und Globale Finanzklasse
Antragsteller
Professor Dr. Patrick Sachweh, seit 2/2016
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251702274
Globale Finanzmärkte und Globale FinanzklasseDieses Projekt basiert auf einer internationalen Kooperation und untersucht, ob sich auf den globalen Finanzmärkten eine globale soziale Klasse bildet, die sich aus Berufsgruppen wie Investment Bankern oder Tradern rekrutiert. Die Entwicklung dieses Projektes wurde im Rahmen einer Unterstützung zum Aufbau internationaler Kooperationen von der DFG gefördert.Im Unterschied zur bisherigen Forschung, die Globalisierung und globale Klassenbildung durch transnationale Organisationen und Migration angetrieben sieht, verorten wir den Ursprung dieser Prozesse in den sozialen Gemeinsamkeiten, die durch die soziale Einbettung von Märkten entstehen. Den Argumenten der neuen Wirtschaftssoziologie sowie der Social Studies of Finance folgend, sind Märkte sozial, kulturell, kognitiv und politisch durch soziale Netzwerke, durch kalkulative und kommunikative Praktiken sowie durch politische Kämpfe strukturiert. Mit Bezug auf die Feldtheorie von Pierre Bourdieu wird argumentiert, dass diese Dimensionen sozialer Einbettung sich in spezifische Formen ökonomischen, sozialen und kulturellen Kapitals übersetzen und eine geteilte Weltsicht sowie einen gemeinsamen Habitus erzeugen. Da moderne Finanzmärkte aufgrund ihrer inneren Logik stets globale Märkte sind, stellen sie somit die Grundlage für einen globalen Klassenbildungsprozess dar.Dies soll anhand von narrativen Interviews mit Finanzmarktakteuren und einer vergleichenden Ethnographie der beiden globalen Finanzplätze Frankfurt und Sydney empirisch untersucht werden. Aufgrund der unterschiedlichen volkswirtschaftlichen Struktur Australiens und Deutschlands bilden diese beiden globalen Städte kritische Fälle für die Untersuchung der These einer globalen Finanzklasse.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Sighard Neckel, bis 1/2016