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Mediatisierte Wissenschaftskommunikation in post-normalen und traditionellen Forschungsfeldern: Feldspezifische Mediatisierung

Antragstellerin Dr. Corinna Lüthje
Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251947167
 
Wissenschaftlich generiertes Wissen und Wissenschaft als Ganzes werden als kommunikativ konstruiert betrachtet. Kommunikation ist die zentrale wissenschaftliche Praxis und Kommunikationswandel bewirkt Wissenschaftswandel, der sowohl die wissenschaftsinterne Verfasstheit und die Position des wissenschaftlichen Feldes im gesellschaftlichen Raum als auch die Wissensproduktion betrifft. Wissenschaftskommunikation (sowohl intern als auch extern) erfolgt in zunehmendem Maße medial vermittelt. In diesem Projekt soll der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen der (technologische) Medienwandel auf die Wissenschaftskommunikation hat. Theoretische Grundlagen sind Mediatisierung (Krotz) und Feldtheorie (Bourdieu) sowie das Konzept der post-normalen Wissenschaft (Funtowicz & Ravetz). Wissenschaft kann als ein hochgradig mediatisiertes soziales Feld angesehen werden. Kommunikationswandel wird in diesem Projekt jedoch nicht monokausal auf Medienwandel zurückgeführt. Arbeitshypothese ist, dass gewachsene und tradierte Feldlogiken und Strukturen, individuelle Akteure und Habitus sowie der soziokulturelle Wandel des gesamtgesellschaftlichen Raums mit Medieninnovationen interagieren und so zu einer relativen, feldspezifischen Mediatisierung führen. Das wissenschaftliche Feld ist traditionell in Disziplinen ausdifferenziert, die als Sub-Felder jeweils spezifische kommunikative Praktiken aufweisen. Merkmale von Post-Normalität sind hingegen Inter- und Transdisziplinarität aufgrund von Komplexität, gesellschaftlicher und politischer Relevanz sowie Entscheidungsdruck und öffentlicher Aufmerksamkeit. In der empirischen Untersuchung werden post-normale und traditionelle Forschungsfelder verglichen. Als Beispiel für einen post-normalen Forschungsbereich wird die Klimaforschung untersucht. Für traditionelle Wissenschaft werden an der Klimaforschung beteiligte Disziplinen (z.B. Meteorologie, Bodenkunde, Physik, Geographie, Meereskunde, Soziologie, Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft) in die Studie integriert. Hier werden jedoch Probanden ausgewählt, die disziplinär sozialisiert sind und nicht in der Klimaforschung arbeiten. Das Arbeitsprogramm besteht aus medien- und berufsbiographischen Interviews zur Rekonstruktion des Wandels der Wissenschaftsmedien und der kommunikativen Praktiken. Daran anschließend soll mit teilstandardisierten Medientagebüchern in Kombination mit rekonstruktiven Interviews der gegenwärtige Mediatisierungsstatus dokumentiert werden. Ziel des explorativen Forschungsprojekts ist Theoriegenerierung zu den feldspezifischen Mediatisierungsprozessen in der Wissenschaft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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