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Einfluss von Bewirtschaftungsintensität und Baumartenvielfalt auf Baummorphologie und Kronenraumbesetzung

Antragsteller Professor Dr. Christian Ammer, seit 7/2014
Fachliche Zuordnung Forstwissenschaften
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252012721
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die wichtigsten Erkenntnisse des Projektes SHAPE sind, dass eine Bewirtschaftung in Buchenbeständen zu einer Erhöhung der vertikalen Strukturvielfalt führt, das diese Strukturvielfalt mit einem Anstieg der Raumbefüllung und – zumindest temporär – der Zuwachsleistung der Bestände einhergeht und dass dies im Wesentlichen auf einem Zugewinn an Produktivität in tieferen Bestandesschichten (Schattenkrone) beruht. Das Projekt liefert damit eine kausale Erklärung für einen bislang vor allem deskriptiv erhobenen Befund: Mit einer angemessenen Reduktion der Bestandesdichte erhöht sich die Strahlungsverfügbarkeit in tieferen Bestandesschichten und führt dort zum Erhalt von tiefliegenden Ästen und deren Blättern, die einen entscheidenden Beitrag zur gesteigerten Wuchsleistung der Bäume leisten. Fehlende Durchforstung führt in gleichalten buchendominierten Beständen unweigerlich zu einem Verlust tieferliegender Bestandesschichten, deren Photosyntheseleistung durch die Sonnenkronen offenbar nicht voll kompensiert werden kann. Die im Zuge von SHAPE erhobenen Kronenstrukturdaten bieten zudem anderen Projekten der Biodiversitätsexploratorien vielfältige Möglichkeiten z.B. zu korrelativen Biodiversitätsuntersuchungen. Das zweite wesentliche Ergebnis des Projektes ist, das Buchen auf Konkurrenz mit unterschiedlichen morphologischen Anpassungen reagieren, je nachdem, ob die Konkurrenz inner- oder zwischenartlichen Ursprungs ist. Diese Erkenntnis ist nicht vollkommen neu, wurde aber bisher nur für die Kombination Buche-Buche und Buche-Fichte untersucht. Im vorliegenden Projekt konnte gezeigt werden, dass es sich um ein generelles Phänomen handelt und die Buche auf zwischenartliche Konkurrenz stets mit einem Ausbau ihrer Krone reagiert. Zusätzlich zu genannten Erkenntnissen hat das Projekt SHAPE einen erheblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Methodik des Laserscannings in Waldbeständen geleistet. Zum einen wurden neue allgemein verwendbare Algorithmen zur Analyse der Raumbefüllung entwickelt, die auch in geneigtem Gelände anwendbar sind. Zum anderen konnten automatiserte Verfahren zur Bestimmung von Astwinkeln, -längen und -volumina eingesetzt werden um in bisher ungeahntem Umfang Daten zur inneren Kronenstruktur zu generieren. Bislang waren entsprechende Feldmessungen der genannten Parameter extrem aufwendig und teuer. Abschließend sei erwähnt, dass die Untersuchungen zur Verwendung des ursprünglich erwogenen Octree-Ansatzes (siehe Antrag) zu einer neuen Methodik geführt haben, die ein tieferes Verständnis von Prozessen auf Baum- und Bestandesebene fördern könnte: die fraktale Analyse von Punktwolken.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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