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Die Mitglieder der NSDAP 1925-1945. Eine quantitative sozialhistorische Analyse.

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252014619
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Es konnten alle gesetzten Ziele erreicht werden, ohne dass grundlegenden Änderungen vorgenommen werden mussten. Durch die Implementierung der Nachziehungen und der Kontextdaten sowie der umfangreichen Bereinigungen und Ergänzungen wurde ein einzigartiger, knapp 50.500 Fälle umfassender Datensatz zu den Mitgliedern der NSDAP erstellt, der so gut wie alle auf den NSDAP-Mitgliederkarteien enthaltenen Informationen umfasst sowie weitere soziodemographischen Kontextdaten und Wahldaten. In Form eines Codebuches wurden die umfangreiche Arbeit am Datensatz und die rund 700 Variablen dokumentiert. Das Projekt hat sowohl im europäischen Ausland, als auch in Amerika Anklang gefunden. Dies konnte auf Grund zahlreicher Kontaktaufnahmen festgestellt werden. Aus den noch offenen Fragen über die Motive der Eintretenden, aber auch der wieder Austretenden, konnte ein Folgeprojekt zum Thema Eintritts- und Austrittsmotive der NSDAP-Mitglieder abgeleitet werden. Auf der Basis des erstellten Datensatzes werden nun Personen ermittelt, von denen Entnazifizierungsakten gezogen und ausgewertet werden sollen. Der von uns erhobene Datensatz ist weltweit einzigartig, wenn man von den Österreich-Datensätzen von Gerhard Botz absieht, da er so gut wie alle auf den NSDAP-Mitgliederkarteien enthaltenen Informationen umfasst. Mit den entsprechenden Aufbereitungen wird er international der wichtigste Datensatz auf dem Gebiet der NSDAP-Mitgliederforschung sein. Die bisherigen umfangreichen substantiellen Analysen beziehen sich einerseits auf Fragen nach der Herkunft, der beruflichen Zusammensetzung, dem Alter usw. der NSDAP-Mitglieder, andererseits erlauben sie durch die Einbeziehung von Kontextdaten wie der Konfessionsfärbung des Wohnorts, seiner Wirtschaftsstruktur, der Arbeitslosenrate zu bestimmten Zeitpunkten usw. auch die Beantwortung von Fragen, die bisher anhand der Informationen auf den Mitgliederkarteikarten allein nicht beantwortet werden konnten (bspw.: in welchen lokalen Kontexten lebten die NSDAP-Mitglieder, wie verliefen die Eintrittswellen zwischen 1925 und 1945, wie hoch war die Arbeitslosigkeit in Gebieten mit hohem oder niedrigem NSDAP-Anstieg usw.). Diese Fragen lassen sich – auch im internationalen Maßstab betrachtet – erst durch die in Mainz erstellten bzw. zu vollendenden Datensätze untersuchen. Erstmals wurden umfangreich Frauen in der NSDAP, sudetendeutsche Parteimitglieder, Parteigenossen aus weiteren Anschlussgebieten aber auch Ausgetretene über den gesamten Zeitraum und Eintretende in Zeiten der Aufnahmesperre und vieles mehr untersucht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 10 Millionen ganz normale Parteigenossen. Neue Forschungsergebnisse zu den Mitgliedern der NSDAP 1925-1945. Stuttgart : Franz Steiner Verlag, 2016
    Falter, Jürgen F.
  • Junge Kämpfer, alte Opportunisten. Die Mitglieder der NSDAP 1919-1945. Frankfurt/ New York 2016 (Campus Verlag)
    Falter, Jürgen W. (Hrsg.)
 
 

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