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Typ I Interferon-Immunantworten bei Karpfen und ihre Bedeutung für die Virusresistenz von genetisch unterschiedlichen Karpfenlinien

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252351410
 
Interferone sind virusinduzierte Proteine mit antiviralen Eigenschaften. Auch bei Knochenfischen (Teleostei) ist eine Interferon-Wirkung seit langem bekannt, Interferon codierende Gene wurden jedoch erst kürzlich bei unterschiedlichen Fischarten identifiziert. Dabei wurde deutlich, dass Interferon codierende Gene bei Knochenfischen eine hohe strukturelle Diversität aufweisen. Anhand des Cysteinmusters der ausdifferenzierten Proteine wurden bei Teleostei Interferone nachgewiesen, die auch bei anderen Vertebraten vorkommen. Darüber hinaus wurden weitere Typ I Interferone gefunden, die für Teleostei spezifisch sind. Alle bisher von Teleostei bekannten unterschiedlichen Typ I Interferone weisen antivirale und zum Teil antibakterielle Aktivitäten auf, und die vorliegenden Expressionsdaten lassen vermuten, dass die unterschiedlichen Gene im Laufe einer Immunantwort eine sich gegenseitig unterstützende Wirkung entfalten und von unterschiedlichen Zellen und mit einer unterschiedlichen Kinetik exprimiert werden. In den hier beantragten Untersuchungen soll die Rolle der unterschiedlichen bei Karpfen auftretenden Typ I Interferone während der Infektion mit zwei unterschiedlichen Viren, dem Virus der Frühjahrsvirämie (SVCV) und dem Koi-Herpesvirus (CyHV-3), eingehend charakterisiert werden. Infektionen mit diesen beiden Viren können in der Aquakultur von Karpfen erhebliche Verluste verursachen, die Qualität des gewonnenen Lebensmittels Karpfen beeinträchtigen und die nachhaltige Aufzucht von Karpfen empfindlich beeinträchtigen. In dem Projekt sollen drei Fragestellungen bearbeitet werden, die miteinander in Beziehung stehen: 1. Charakterisierung der Bedeutung der verschiedenen Moleküle des komplexen Typ I Interferonsystems von Karpfen für die Kontrolle der Infektion mit den genannten Viren in Karpfenzellen in vitro2. Untersuchung der Auswirkung unterschiedlicher Expressionsspiegel der verschiedenen Typ I Interferone auf die Virusinfektionen3. Untersuchung der Bedeutung von Sequenz-Polymorphismen von Interferon-codierenden Genen für eine Resistenz von Karpfen gegen Virusinfektionen.In den geplanten Untersuchungen sollen zwei unterschiedliche Virusmodelle verwendet werden: das CyHV-3 aus der Familie der Alloherpesviridae und das SVCV aus der Familie der Rhabodviridae. Die vergleichende Untersuchung soll generelle Rückschlüsse auf die Bedeutung der unterschiedlichen Typ I Interferone für die Kontrolle von Viruserkrankungen bei Karpfen ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Beteiligte Personen Dr. Ilgiz Irnazarow; Dr. Marek Matras
 
 

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