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Imaging Setup für High-Speed Ca2+ Imaging

Fachliche Zuordnung Grundlagen der Biologie und Medizin
Förderung Förderung in 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252663549
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Gliazellen der Netzhaut sind am Verlauf verschiedener Netzhauterkrankungen beteiligt oder gar ursächlich für diese. Sie ändern bzw. verlieren viele ihrer nervenzell-unterstützenden Eigenschaften in der erkrankten Netzhaut. Die Bedeutung dieser glialen Reaktion für das Überleben der Nervenzellen ist noch weitgehend unverstanden und könnte, falls therapeutisch adressiert, neue Perspektiven in der Therapie von Netzhauterkrankungen eröffnen. Mit dem hier geförderten Konfokalmikroskop mit Spinning Disk Scankopf wurden schnelle Veränderungen der intrazellulären Kalziumkonzentrationen oder die Freisetzung von Glutamat aus vitalen, akut isolierten Gliazellen detektiert und durch die integrierte FRAP-Einheit via Uncaging von ATP induziert. Mit diesen technischen Mitteln konnten wir beispielsweise Kommunikationswege von Glia- und Nervenzellen detailliert untersuchen. Gliazellen der gesunden bzw. der postischämischen Netzhaut zeigten zwar ähnliche Kalziumantworten nach ATP-Stimulation, setzen aber in dessen Folge unterschiedliche Mengen des Botenstoffs Glutamat frei. Zudem konnten wir mit diesem methodischen Ansatz nachweisen, dass die kalziumabhängige, durch Exozytose vermittelte, gliale Glutamatfreisetzung das Absterben von retinalen Nervenzellen unter ischämischen Bedingungen verstärkt. Andererseits wurde das Setup genutzt, um umfassende morphometrische Analysen in verschiedenen retinalen Pathologiemodellen durchzuführen und somit den Erfolg von Therapieansätzen zu validieren bzw. Kandidatenproteine, welche mittels transkriptomischen oder proteomischen Profilingansätzen als müllerzell-spezifisch identifiziert worden waren, tatsächlich den Zellen bzw. deren Zellkompartimenten zuzuordnen. Die Kombination aus molekularbiologischen Ansätzen und der tatsächlichen Lokalisation bzw. funktionellen Analyse mittels des hier geförderten Setups hilft, die Funktionsweise von Gliazellen der gesunden und kranken Netzhaut besser zu verstehen. Exemplarisch für dieses experimentelle Vorgehen sei hier auch die Analyse von anti-oxidativen Schutzmechnanismen von Müllerzellen im Rahmen der Arbeit von Grosche et al. genannt. Somit unterstützt das hier geförderte Konfokalmikroskop mit seinem vielfältigen Anwendungsspektrum (Möglichkeit zum zeitlich hochaufgelösten Live Cell Imaging auf Grund des Spinning Disc Scankopfes, räumlich hochaufgelösten Aufnahmen an vitalen oder fixierten Netzhautpräparaten dank der mit einem großen Chip ausgerüsteten sCMOS Kamera mit Rolling Shutter Option in Kombination mit der FRAP-Einheit zum Uncagen oder Bleachen) unsere Forschung in optimaler Weise.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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