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Neurale Stressprozessierung und Risiko der Koronaren Herzkrankheit

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253132623
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Eine überschießende Reaktivität auf psychosozialen Stress ist mit einem erhöhten Risiko der koronaren Herzerkrankung verbunden. Eine Dysfunktion des cortico-limbischen Netzwerks, welches die periphere Adaptation auf die akute Stressexposition koordiniert, könnte einen neuralen Mechanismus darstellen, der entscheidend zu dieser Assoziation beiträgt. In dem Projekt „Neurale Stressprozessierung und Risiko der koronaren Herzkrankheit“ sollte die Hypothese getestet werden, dass Personen mit hohem koronaren Risiko bei akuter Stressexposition eine unterschiedliche Aktivierung dieses Netzwerkes aufweisen. Bei 57 Personen ohne bekannte koronare oder zerebrale Gefäßerkrankung wurde das kardiovaskuläre Risiko mithilfe des Framingham Risk Score errechnet. Ein erhöhtes kardiales Risiko wurde zudem über die Zugehörigkeit zu den Stoffwechselstörungen Typ 2 Diabetes und metabolisches Syndrom definiert. Der Einsatz des von der Gruppe der Antragsteller entwickelten Paradigmas „Scan Stress“ bewirkte die Induktion von psychosozialem Stress während der fMRT-Ableitung, erkennbar an signifikanten Anstiegen von subjektivem Stresserleben, Herzfrequenz, Blutdruck und Speichelkortisolkonzentrationen. Unter Stressexposition konnte die Aktivierung des aus Voruntersuchungen bekannten cortico-limbischen Netzwerkes beobachtet werden. Die Aktivierung von spezifischen Hirnarealen korrelierte jedoch nicht mit Erhöhungen von subjektivem Stress und peripheren Stressindikatoren. Auch unterschieden sich Personen mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko nicht in Ausmaß oder Verteilung der Hirnaktivierung von Personen mit niedrigem Risiko. Diese Ergebnisse sind von erheblicher Bedeutung für das Verständnis von psychosozialer Stressexposition und koronaren Risiko. Sie machen es unwahrscheinlich, dass neurale Mechanismen der akuten Stressverarbeitung bei der Vermittlung erhöhten koronaren Risikos wirksam sind. Zukünftige Arbeiten zu diesem Thema sollten auf die Auswirkung chronischer Stressbelastungen fokussieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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