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Neurale Stressprozessierung und Risiko der Koronaren Herzkrankheit

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253132623
 
Das beantragte Forschungsvorhaben soll die Hypothese prüfen, nach der Personen mit einem erhöhten Risiko einer koronaren Herzkrankheit (KHK) eine dysfunktionelle zerebrale (neurale) Stressverarbeitung aufweisen. Fundierte epidemiologische und klinische Studien haben die Assoziation zwischen mentalem Stress und KHK gezeigt. Danach kann dieser Faktor sowohl als Risikofaktor der KHK-Entstehung als auch als Trigger akuter koronarer Ereignisse wirken. Zusätzlich wurde die Anwesenheit klassischer KHK-Risikofaktoren wie Typ 2 Diabetes, viszerale Adipositas oder Rauchen mit einer dysfunktionellen Reaktivität der stressverarbeitenden Systeme in Verbindung gebracht. Die neuralen Mechanismen, die diesen Veränderungen zugrunde liegen, sind jedoch nur unzureichend charakterisiert. Um oben genannte Hypothese zu testen, soll bei gesunden Probanden mit unterschiedlich hohem koronaren Risiko ein mentaler Stresstest angewandt werden, der während der Darstellung der zerebralen Aktivität mittels funktioneller Magnetresonanztomographie eingesetzt werden kann. Zu erfassende Zielgrößen beinhalten Anstieg von subjektivem Stress-Empfinden, Speichelcortisolkonzentration, kardiovaskulären Parametern sowie Aktivitätsänderungen spezifischer Hirnareale unter Stressexposition. Das koronare Risiko der Probanden wird mit Hilfe eines etablierten Algorithmus berechnet, der Anwesenheit und Ausprägung klassischer Risikofaktoren berücksichtigt. Bei der Auswertung werden Probanden mit niedrigem und hohem koronaren Risiko hinsichtlich der Parameter, die den Effekt der Stressexposition anzeigen, verglichen. Das Forschungsvorhaben folgt der innovativen Strategie, epidemiologische und klinische Hinweise für die Entstehung der KHK aufzugreifen und diese unter Verwendung von Methoden aus Neurowissenschaft und Stressforschung zu untersuchen. Ziel ist es, einen neuralen Pathomechanismus zu identifizieren, der die Entstehung dieser häufigen und bedeutsamen Herzerkrankung begünstigt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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