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Anatomie einer Elite. Der Einfluss der Beamten des Indian Civil Service auf die Außenpolitik des unabhängigen Indien
Antragsteller
Professor Dr. Marc Frey
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Asienbezogene Wissenschaften
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253176845
Das Forschungsprojekt will untersuchen, welchen Einfluss die von der britischen Kolonial-macht ausgebildete Beamtenelite des Indian Civil Service (I.C.S.) auf die Außenpolitik des unabhängigen Indien nahm. Erster Schwerpunkt ist die detaillierte Analyse der politischen und insbesondere außenpolitischen Gedankenwelt der indischen Angehörigen des I.C.S. zur Kolonialzeit. Neben einem ambivalenten Verhältnis zur Kolonialmacht scheint es von anti-kommunistischen und anti-amerikanischen Vorstellungen geprägt. In einem zweiten Schritt wird hinterfragt, inwiefern diese Gedankenwelt in der indischen Außenpolitik nach 1947 ihren Niederschlag findet, nachdem sämtliche Spitzenposten im Außenministerium und die Leitung der Mehrzahl der wichtigen Auslandsmissionen ehemaligen I.C.S.-Beamten übertragen wur-den. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem partiellen Konflikt mit den außenpolitischen Vor-stellungen von Premierminister Nehru und seinem wichtigsten Berater Krishna Menon, die sich mit den I.C.S.-Beamten zwar hinsichtlich der Skepsis gegenüber den USA, nicht aber bei der ablehnenden Haltung gegenüber der Sowjetunion einig waren. Grundlage der Unter-suchung sind amtliche Dokumente Britisch-Indiens und des indischen Außenministeriums sowie private Papiere von einer Reihe indischer I.C.S.-Beamter und britischer Kollegen, zu denen der Bearbeiter teils exklusiven Zugang hat.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen