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Identifizierung neurobiologischer Grundlagen und neurokognitiver Profile bei Kindern mit isolierten Störungen des Lesens und Rechtschreibens
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Kristina Moll
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253249123
Die Lese- Rechtschreibstörung stellt eine der häufigsten Entwicklungsstörungen des Kindes- und Jugendalters dar. Zahlreiche Studien zur Untersuchung der kognitiven Kerndefizite und der neurobiologischen Grundlagen der Lese-Rechtschreibstörung haben zu einem besseren Verständnis dieser Lernstörung geführt. In der Regel gehen diese Studien davon aus, dass Defizite im Lesen und Defizite im Rechtschreiben ein- und dasselbe Störungsbild darstellen. Aktuelle Befunde, basierend auf repräsentativen Stichproben, zeigen jedoch, dass Defizite im Lesen und Defizite im Rechtschreiben auch unabhängig voneinander auftreten können und mit jeweils unterschiedlichen kognitiven Defiziten assoziiert sind. Diese Befunde weisen auf möglicherweise unterschiedliche Ätiologien der beiden Störungen hin. Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist es, diese Unterschiede durch Analysen der Wortverarbeitung weiter zu spezifizieren. Mittels unterschiedlicher Methoden (Blickbewegungen, ERP und fMRI) sollen die kognitiven und neurobiologischen Korrelate erfasst werden, welche die auf Verhaltensebene beobachteten Dissoziationen von Lese- und Rechtschreibstörungen erklären. Die Ergebnisse dieses Projektes sind nicht nur für die Weiterentwicklung von Modellen im Bereich der Schriftsprachstörungen von Bedeutung, sondern haben darüber hinaus auch wesentliche Implikationen für die Diagnostik und Therapie von Lese- bzw. Rechtschreibstörungen. Die Identifizierung kognitiver Profile und das Verständnis der zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen isolierter Störungen des Lesens und isolierter Störungen des Rechtschreibens bilden dabei die Grundlage für die Entwicklung spezifischer Förderansätze.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Partnerorganisation
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
Beteiligte Personen
Professor Dr. Andreas Fink; Professorin Dr. Karin Landerl; Professor Dr. Gerd Schulte-Körne