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Die Modulation der Hämatopoese durch das Enzym Paraoxonase-2

Antragsteller Professor Dr. Hartmut Kleinert, seit 8/2017
Fachliche Zuordnung Pharmakologie
Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253257458
 
Das humane Enzym Paraoxonase-2 (PON2) wirkt verschiedenen bakteriellen Virulenzfaktoren entgegen und ist Teil der angeborenen Immunität. Zusätzlich ist PON2 eines der maßgeblichen anti-oxidativen Enzyme der Zelle. Die Verringerung des oxidativen Stresses und die dadurch regulierten Signalwege stehen im Zentrum des Antrags. Aufgrund seiner Funktion gilt PON2 als Zell-protektiv und wirkt einer Atherosklerose in vivo entgegen. Unsere Studien zum Mechanismus zeigten eine Verringerung der mitochondrialen und ER Stress-induzierten Apoptose durch PON2, was in einem anti-apoptotischen Effekt resultiert und Krebszellen gegen den zytotoxischen Effekt von Chemotherapeutika schützt. Damit einhergehend belegten wir, dass PON2 in vielen Tumoren überexprimiert wird und ein PON2 knock-down das Absterben bestimmter Tumorzelllinien induziert. Eine Assoziation von PON2 mit verschiedenen Tumoren ist vielseitig belegt. Insbesondere bei einigen Leukämien korreliert der PON2 Level z.T. mit der Aggressivität des Tumors, der Prognose und / oder dem Ansprechen auf eine Chemotherapie. In Bezug auf hämatopoetische Stammzellen untermauert dies die Hypothese, dass deren Erneuerungsraten und Differenzierung durch Redox-Prozesse reguliert werden. Damit übereinstimmend fanden wir sowohl auf quantitativer als auch auf funktioneller Ebene signifikante Abweichungen im hämatopoetischen System von PON2-/- Mäusen. Dem Redox-Signaling in Stamm- und Vorläuferzellen wird eine zunehmend größere Bedeutung zugeschrieben und es ist Gegenstand intensiver Forschung. Die Rolle der PON2 ist in diesem Zusammenhang jedoch noch vollkommen unbekannt. Im beantragten Projekt soll daher erarbeitet werden, wie PON2 über zelluläre Redox-Prozesse die Zellzyklus-Regulation, Apoptose, Differenzierung und Funktion hämatopoetischer Stamm- und Vorläuferzellen bestimmt. In Erweiterung dessen erfolgt die Analyse peripherer Blutzellen, insbesondere Erythrozyten bzw. Stress-induzierter Erythropoese. Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, die PON2 regulierenden sowie die durch PON2 regulierten Signalwege zu analysieren. Insgesamt repräsentieren die in diesem Projekt geplanten zellbiologischen und in vivo Analysen an PON2-/- Tieren den Transfer auf ein möglicherweise pathophysiologisch relevantes Tiermodell. Dies eröffnet einen weltweit unerforschten Bereich im Feld der Paraoxonase Enzyme und ermöglicht den direkten Bezug vom Redox-Signaling zur Hämatopoese und Stammzellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Privatdozent Dr. Sven Horke
Ehemalige Antragstellerin Dr. Ines Witte, bis 7/2017
 
 

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