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Suetonius, De poetis. A commentary on the preserved fragments and well-grounded conjectures about the lost parts

Subject Area Greek and Latin Philology
Term from 2014 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 253310372
 
Final Report Year 2019

Final Report Abstract

Als wichtigstes Ergebnis des DFG-Projekts hat der Antragsteller Dr. Markus Stachon (Bonn) eine neue Textausgabe mit Übersetzung und ausführlichem Kommentar zu den von Gaius Suetonius Tranquillus (= Sueton) zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. veröffentlichten Biographien römischer Dichter erarbeitet. Da Suetons Sammelwerk De poetis („Über römische Dichter“) allerdings nicht als solches erhalten, sondern nur fragmentarisch durch Übernahmen einzelner Biographien in spätantike Kommentare anderer Grammatiker überliefert ist, wurde es bislang in der Forschung auch kaum als eigenständiges Werk wahrgenommen. Die bislang maßgebliche Ausgabe des gesamten Werkes stammt von 1860; der einzige bisher erschienene Kommentar bietet kaum mehr als eine italienische Paraphrase des lateinischen Textes. Einzelne Viten sind gelegentlich mit den Werken der entsprechenden Dichter oder in anderen Zusammenhängen neu ediert worden; nie stand dabei allerdings Suetons Werk De poetis als ei­ genständiges literarisches Werk im Mittelpunkt. In der im Projekt entstandenen Monographie ‘Sueton, De poetis. Kommentar zu den erhaltenen Viten und begründete Mutmaßungen zu den verlorenen Kapiteln’ werden Suetons erhaltene Dichter-Biographien sowie eine große Zahl möglicher Quellen und Rezeptionszeugnisse der verlorenen Viten erstmals in einer kommentierten text­ kritischen Ausgabe vorgelegt. Zur Erarbeitung der Textgestalt wurde die Zuverlässigkeit älterer Textausgaben der einzelnen Viten anhand von Neukollationen einiger Handschriften überprüft: Einige vermeintlich maßgebliche Editionen entpuppten sich dabei als erschreckend unzuverlässig. Zahlreiche ältere und jüngere Konjekturen sind erstmalig in eine Edition der Viten eingearbeitet worden. Im Kommentarteil ist jede Information, die Sueton in den erhaltenen Viten liefert, auf inhaltliche Parallelen bei vor- wie nachsuetonischen Autoren überprüft worden. So entstand ein Netz von möglichen Quellen und Rezipienten Suetons, die nach biographischen Informationen über einen jeden Dichter, dessen suetonische vita verloren ist, befragt worden sind. So ist schließlich für mehr Informationen als bisher angenommen wahrscheinlich gemacht worden, dass sie sich in Suetons Werk befunden haben könnten. Die verlorenen Kapitel des Werkes konnten dadurch freilich nicht rekonstruiert werden, doch konnte anhand des direkten Vergleichs der erhaltenen Viten und einer Sammlung aller biographischen Informationen zu den von Sueton behandelten römischen Dichtern ein besseres Bild von dem Werk De poetis gewonnen werden. Dass die in den suetonischen Biographien gegebenen Informationen über die römischen Dichter keineswegs als historische Fakten, sondern eher als literarische Topoi und urban legends zu werten sind, wird nach Möglichkeit durch Vergleich mit anderen griechischen und römischen Literatenbiographien stets herausgestellt. In Zukunft kann das Bild des Schriftstellers Sueton, das bislang vornehmlich von seinen Biographiensammlungen De vita Caesarum („Über das Leben der römischen Kaiser“) und De grammaticis et rhetoribus („Über Grammatiker und Redelehrer“) geprägt ist, auch anhand eingehender literarischer Analysen seiner Dichter-Biographien verfeinert werden. Textkritische und inhaltliche Schwierigkeiten sind im ausführlichen Kommentarteil größtenteils behoben worden.

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Textvergrößerung und Kontrastanpassung