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Ikonische Architektur im Spannungsfeld gouvernementaler Stadtpolitik. Diskursive Aushandlungsprozesse am Fallbeispiel der Elbphilharmonie

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253531038
 
Ikonische Architekturen spielen als spektakuläre städtebauliche Großprojekte im Kontext von nationaler und internationaler Städtekonkurrenz eine immer wichtigere Rolle. In Form von Konzerthallen, Museen, Hotels, Bürokomplexen oder Shopping-Malls sind sie sowohl Ausdruck der zunehmenden Kulturalisierung städti-scher Ökonomien als auch zentraler Bestandteil und symbolisch-materielle Manifestation unternehmerischer bzw. wettbewerbsorientierter Stadtentwicklungspolitiken. An ihnen treten entsprechend neue Diskurse und Praktiken urbaner Gouvernementalität in besonderer Weise brennglasartig hervor. Diese am Fallbeispiel der Hamburger Elbphilharmonie mit einem diskursanalytischen Ansatz zu untersuchen, ist zentrales Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes, denn für eine zukünftige Steuerung oder Mediation solcher Prozesse bildet grundlegendes Wissen über die hier auftretenden diskursiven Logiken und Rationalitäten eine unab-dingbare Voraussetzung. Dabei steht die erkenntnisleitende Fragestellung in Mittelpunkt, inwieweit der Bau der Elbphilharmonie sowie die mit ihm verbundenen diskursiven Praktiken als Ausdruck und Mittel einer neoliberalen Neuverhandlung städtischen Regierens verstanden werden müssen. Prozesse der Produktion und Repräsentation ikonischer Architektur laufen nicht ohne Widersprüche und diskursive Brüche ab. Die Fallbeispielanalyse soll das gesamte Spannungsfeld gouvernementaler Stadtentwicklung in einem weiteren Sinne sichtbar machen, das von machtvollen Legitimierungsdiskursen urbaner und architektonischer Leitbil-der über aktivierende Fremd- und Selbsttechnologien in Spender- und Lobbydiskursen bis zu widerständi-gen, teilweise marginalisierten Vorstellungsbildern neoliberalismuskritischer alternativer Urbanität reicht. Mit einem diskurstheoretischen Ansatz sollen dabei insbesondere die Rationalitäten bei der Produktion und Re-präsentation ikonischer Architektur sichtbar gemacht werden, wobei gerade auch mit Blick auf Möglichkeiten und Spielräume (und Grenzen) politischer Interventionen die dabei auftretenden diskursiven Widersprüche und Brüche zwischen hegemonialen und marginalisierten Diskurspositionen herausgearbeitet werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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