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Religiöser Pluralismus im Diskurs - Buddhisten und Christen in Myanmar und ihr Umgang mit religiöser Pluralität

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253680713
 
Die Ziele des Vorhabens sind weiterhin dieselben wie im Erstantrag. Sie werden aufgrund des neuen antimuslimischen Diskurses in Myanmar nun jedoch erweitert, indem die muslimische Religionsgemeinschaft in ihrem wechselseitigen Verhältnis zu Buddhismus und Christentum mit untersucht wird, sowie die Auswirkungen des antimuslimischen Diskurses auf das religiöse Feld insgesamt. Zudem hat sich in der bisherigen Forschung des Projekts gezeigt, dass ethnische und regionale Gegebenheiten stärker als früher geplant bei der Analyse der religiösen Situation in Myanmar und insofern auch bei den Einstellung zur religiösen Vielfalt bei Buddhisten, Christen und Muslimen berücksichtigt werden müssen. Weiterhin zielt das Projekt auf eine kritische Rekonstruktion von Deutungsmustern und Diskursen über religiösen Pluralismus bei Buddhisten, Christen und - in Erweiterung des Erstantrags - Muslimen in Myanmar in der Gegenwart. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Diskurse prägen den Umgang mit religiöser Vielfalt und religiöser Differenz in Myanmar und welche christliche-theologischen, islamisch-theologischen bzw. Buddhismus-spezifischen Deutungsmuster und Rechtfertigungsnarrative sind darin wirksam? Zentrale theologisch-religiöse Legitimierungsdiskurse unterschiedlicher Religionen in Myanmar werden identifiziert und analysiert. Davon ausgehend werden die Auswirkungen dieser Vorstellungen für das Miteinander verschiedener Religionen im öffentlichen Raum sowie ihr Bezug zu weiteren sozio-kulturellen Faktoren untersucht. Die Verschränkungen zwischen ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten werden dabei differenziert berücksichtigt und die gegenwärtigen Debatten werden in Beziehung gesetzt zu geschichtlichen Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Analyse der Perspektiven von buddhistischen, christlichen und muslimischen Hochschuldozenten auf den religiösen Pluralismus (und insofern auf die theoretische Verarbeitung religiöser Pluralität) in Myanmar, da sie eine gesellschaftliche Schlüsselfunktion innehaben. Gleichzeitig will das Projekt aufgrund seiner interreligiösen und interkulturellen Anlage einen innovativen Beitrag zur systematisch-theologischen Auseinandersetzung über einen religiösen Pluralismus leisten. Die Ergebnisse des Projekts werden dem religionstheologischen Diskurs neue Impulse geben, indem es in einer konkreten gesellschaftlichen Situation das interreligiöse Gespräch selbst und die hieraus generierenden theologischen bzw. die das buddhistische, christliche und muslimische Selbstverständnis betreffenden Fragen, also die diskurstheoretisch rekonstruierbare Stellung von Buddhismus, Christentum und Islam zu religiöser Pluralität, zum Gegenstand macht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Myanmar
ausländischer Mitantragsteller Professor Dr. Samuel Ling
 
 

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