Top-down or bottom-up? Explaining Ethnic Voting in Latin America
Final Report Abstract
Sind ethnische Konflikte in erster Linie die Folge des Handelns politischer Eliten oder sind sie hauptsächlich Folge von gesellschaftlichen Prozessen? Unser Projekt hat einen wichtigen Beitrag zur Bearbeitung dieser Frage geleistet, indem es gezeigt hat, dass Eliten einen starken Einfluss auf ethnisches Wählen haben. Gleichzeitig scheinen soziale Prozesse weniger direkte Effekte auf ethnisches Wählen haben als oftmals angenommen. Wie wir ebenfalls zeigen konnten, mobilisieren politische Eliten in Lateinamerika ethnische Gruppen nicht zuletzt über klientelistische Praktiken. Der klientelistische Austausch scheint aber anders zu funktionieren als typischerweise angenommen. Zu diesen Resultaten sind wir auf Basis einer vergleichenden Analyse von ethnischem Wählen in Lateinamerika und verschiedenen Fallstudien zu Teilaspekten dieser Frage gekommen. Schließlich konnten wir zeigen, dass ethnische soziale Bewegungen auch unter Abwesenheit von ethnischen Parteien Einfluss auf Politiken nehmen, welche für die ethnischen Minderheiten von Bedeutung sind. Dies schaffen ethnische Bewegungen entgegen den allgemeinen Erwartungen insbesondere dann, wenn sie dezentralisiert und heterogen sind. Unser Resultat ist ein wichtiger Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich der Forschung zu ethnischen Konflikten, Wahlen und Parteien. Die Resultate sind insofern überraschend, da sie nur teilweise den dominanten Theorien in diesem Forschungsbereich entsprechen. Daher erwarten wir, dass die Ergebnisse einen wichtigen Einfluss auf die künftige Grundlagenforschung in dem von uns untersuchten Bereich haben wird. Unser Projekt hat eine neue Datenquelle geschaffen, welche es ermöglichen wird, wichtige und noch offene Fragen empirisch genau untersuchen zu können. Daten, die wir als Grundlage für einzelne Artikel verwendeten, wurden zudem von anderen Wissenschaftlerinnen nachgefragt.
Publications
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(2016): Unfulfilled promises of the consultation approach: the limits to effective indigenous participation in Bolivia’s and Peru’s extractive industries. Third World Quarterly 37(1), 172-188
Flemmer, Riccarda and Schilling‐Vacaflor, Almut
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(2017): Who controls the territory and the resources? Free, prior and informed consent (FPIC) as a contested human rights practice in Bolivia. Third World Quarterly 38(5), pp.1058-1074
Schilling-Vacaflor, Almut
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(2017): ‘If the company belongs to you, how can you be against it?’ Limiting participation and taming dissent in neo-extractivist Bolivia. The Journal of Peasant Studies 44(3), 658-676
Schilling-Vacaflor, Almut
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(2018): “Assimilation or social mobility? Explaining ethnic boundary crossing between the Ecuadorian 2001 and 2010 census.” Ethnic and Racial Studies 42(12), 2027-2046
Strijbis, Oliver
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(2018): “‘We were forgotten’: explaining ethnic voting in Bolivia’s highlands and lowlands.” Journal of Ethnic and Migration Studies 45(11), 2006-2025
Hirseland, Aline-Sophia und Oliver Strijbis