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Die Verarbeitung der Sprecherbedeutung: Kenntnis, Kooperation, Commitment

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2014 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254822891
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt untersuchte die Echtzeitverarbeitung der Sprecherbedeutung, das heißt die Identifikation und wenn nötig Rekonstruktion der Sprecher:innenintention. Auf der einen Seite wurden pragmatische Phänomene betrachtet, die auf vielfältige Art und Weise Bedeutungsanpassung und -erweiterung erfordern, wie bspw. sog. privative Adjektive (ein falscher Ausweis), graduierbare Adjektive (relativ: großer Elefant vs. große Maus; absolut: nasses Hemd vs. nasser Hund), zu-Exzessiva (Tom ist zu schwer) sowie metonymische Verwendungen (Deutsche Politiker instrumentalisierten Fukushima), und auch Ausdrücke, die die Sprecher:innenhaltung ausdrücken, wie bspw. Epitheta (die Diva) oder adversative Konnektoren (aber). Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Rolle der Sprecher:innenperspektive. Hier wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Verarbeitung unterschiedlicher Implikaturen und Inferenzen identifiziert. Auf der anderen Seite wurde ein einheitliches, neurokognitiv plausibles Model des Verstehens pragmatischer Bedeutungsaspekte entwickelt. Pragmatische Verarbeitung spiegelt generelle Prozesse der Diskursverarbeitung wider und bestätigt frühere Befunde zum Aufbau einer mentalen Repräsentation. Dabei zeigt sich ein kontinuierliches Zusammenspiel von prädiktiven Prozessen und Diskursaktualisierungsprozessen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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