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Ein- versus Zweistufenmodelle des Sprachverstehens: Untersuchungen zur Verarbeitung negativer Sätze

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254850476
 
In der psycholinguistischen Forschung wird aktuell debattiert, ob sich Verstehensprozesse besser durch Ein- oder durch Zweistufenmodelle charakterisieren lassen. Laut letzteren Modellen ermitteln Rezipienten zunächst auf der Basis ihres sprachlichen Wissens die kontext-unabhängige Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks und beziehen ihr generelles Hintergrundwissen sowie kontextuelle und pragmatische Information erst in einem nachgeschalteten zweiten Verstehensschritt hinzu. Im Gegensatz dazu gehen Einstufenmodelle davon aus, dass beim Verstehen die verschiedenen sprachlichen und nicht-sprachlichen Informationen simultan verrechnet werden. In dem geplanten Forschungsprojekt versuchen wir zwischen diesen Möglichkeiten empirisch zu unterscheiden. Dazu untersuchen wir die Verarbeitung negativer Sätze und zwar insbesondere hinsichtlich der Frage, ob pragmatische Aspekte der Negation schon früh während der Verarbeitung miteinbezogen werden. Unter anderem präsentieren wir die Sätze in visuellen Kontexten, die die Negation entweder lizensieren oder nicht (visual-world Paradigma). Weiterhin untersuchen wir die Frage, unter welchen Bedingungen genau Negation pragmatisch angemessen ist und vergleichen unsere Ergebnisse mit anderen pragmaischen Phänomenen, wie etwa Skalaren Implikaturen. Um Aufschluss über die zeitlichen Charakteristika des Verstehensprozesses zu erhalten, führen wir EEG- und Augenbewegungsstudien durch. Wir erwarten, dass dieses Projekt wesentlich zu der Frage nach den Verstehensprozessen an der Semantik/Pragmatik Schnittstelle beitragen wird.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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