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Affirmative und zurückweisende Erwiderungen auf negative Assertionen und Fragen

Antragstellerin Professorin Dr. Sophie Repp
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254864408
 
Das Projekt setzt die Untersuchung affirmativer und zurückweisender Erwiderungen auf negative Assertionen und polare Fragen mit Antwortpartikeln (yes, no, ja, nein, doch etc.) in der ersten Förderperiode von XPrag.de fort. Die experimentellen Ergebnisse der ersten Periode sind in mehrfacher Hinsicht überraschend und erfordern eine erweiterte und vertiefte Analyse sowie weitere systematische quantitative empirische Untersuchungen. Zum ersten sind durch die Untersuchungen der ersten Förderperiode Unterschiede zwischen den betrachteten Sprachen (Deutsch/Englisch) gefunden worden, die für die bestehenden Antwortpartikeltheorien unerwartet sind. Der Vergleich mit einer dritten germanischen Sprache (Niederländisch) zeigte weitere sprachvergleichende Unterschiede auf. Zum zweiten konnten wir durch die quantitative Herangehensweise große inter-individuelle Unterschiede der Art beobachten, dass Sprecher einer Sprache entgegengesetzte Präferenzen für den Gebrauch von Antwortpartikeln in bestimmten, sprachabhängingen Dialogtypen haben. Zum dritten konnten wir subtile Unterschiede zwischen Erwiderungen zu negativen Assertionen vs. negativen Fragen im Englischen und Deutschen feststellen. Zum vierten hat die beginnende Auseinandersetzung mit Faktoren, die im allgemeinen wichtig für ein gutes Verständnis von Antwortpartikeln ist, wie die Verfügbarkeit von positiven und negativen Propositionen im Dialogkontext, vielversprechende Ergebnisse für eine intensivere Auseinandersetzung geliefert. In der zweiten Förderperiode sollen diese Befunde genauer untersucht werden und es sollen empirische Lücken gefüllt werden, die aufgrund der unerwarteten Ergebnisse entstanden sind. Das Ziel ist die Erstellung einer geeigneten Datenbasis für eine fundierte theoretische Analyse. Die geplante empirische Arbeit besteht in (A) der Erweiterung der zu untersuchenden Sprachen, (B) der Erweiterung zu deklarativen Frageuntertypen, welche Sprecherwartungen ausdrücken, (C) die Untersuchung prosodischer Faktoren, (D) die Betrachtung propositionaler Anaphern jenseits der o.g. Antwortpartikeln. Wir erwarten, dass diese Untersuchungen ein klareres Verständnis des Zusammenspiels von Grammatik (Syntax, Semantik, Prosodie) und individuellen Präferenzen sowohl in Bezug auf Antwortpartikeln als auch in Bezug auf anaphorische Prozesse bei Propositionen ermöglichen. Weiterhin erwarten wir, ein besseres Bild davon zu erlangen, wie Faktoren wie Sprechererwartungen, welche bis jetzt noch nicht Teil der Theorie von Antwortpartikeln sind, zum Gebrauch dieser Partikeln beitragen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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