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Verhaltensbasierte Multi-Agenten-Simulation des KEP-Marktes auf urbaner Ebene zur Evaluation verkehrspolitischer und logistischer Strategien und Maßnahmen

Fachliche Zuordnung Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254938222
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden Nachfrageszenarien für den zukünftigen urbanen Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP-Markt) modelliert, die auf Basis von Angebots- und Nachfragestrukturen die KEP-Verkehre eines typischen Tages im Untersuchungsraum abbilden und simulieren können. Darauf aufbauend wurden Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit untersucht und bewertet. Zunächst wurden bestehende Sekundärdaten zur Angebots- und Nachfragestruktur erhoben und georeferenziert. Danach wurden qualitative Interviews mit Marktvertretern durchgeführt, um Tourenplanungsprobleme und die zu berücksichtigenden Nebenbedingungen bei der Tourenplanung zu identifizieren. Im Rahmen einer quantitativen Befragung wurden das Nachfrageverhalten und die -strukturen von gewerblichen Kunden der KEP-Dienstleister erhoben. Hierbei wurde ein repräsentativer Datensatz generiert, auf dessen Basis das Bestell- und Sendungsverhalten KEP-affiner Unternehmen im Detail analysiert und beschrieben werden kann. Zudem erlaubt der Datensatz die Identifikation von verhaltenshomogenen Unternehmen. Zur verhaltenssensitiven Modellierung und Simulation des KEP-Dienstleisters wurde die MATSim Contrib „Freight“ erweitert. In diesem Zuge erlaubt das erweiterte Verhaltensmodell zum KEP-Dienstleister, dass Arbeits- und Pausenzeiten des Fahrers, Sammel- und Verteiltouren, eingeschränkte Distanzen von spezifischen Fahrzeugtypen und Belieferungszeitfenster der Kunden berücksichtigt werden. Zudem kann eine hohe Anzahl an Stopps bei der Tourenplanung effizient einfügt werden. Ferner ermöglicht eine Anpassung des Re-Plannings die gegenseitige Beeinflussung und Interaktion von Fahrzeugen des Personen- und Güterverkehrs. Basierend auf den erhobenen Sekundärdaten wurde ein Referenzszenario im Rahmen eines Fallbeispiels zum KEP-Verkehr in Wilmersdorf, Berlin parametrisiert. Zudem wurden logistische Maßnahmen definiert und entwickelt, die die Tourenplanung im KEP-Verkehr maßgeblich beeinflussen sollen. Dabei handelt es sich um die Implementierung von Packstationen, von Mikrodepots unter Verwendung von Lastenfahrrädern und den Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Hierbei wurden die Simulationsergebnisse des Referenzszenarios den Ergebnissen der definierten Maßnahmenszenarien gegenübergestellt, um deren Effekte auf die Zusammensetzung der Fahrzeugflotte, Tourencharakteristika, Transportkosten und Abgasemissionen aufzuzeigen. Im Überblick erlaubt das erweiterte Verhaltensmodell, die Entscheidungen des KEP-Dienstleisters unter Berücksichtigung der relevantesten Nebenbedingungen adäquat abzubilden. Die KEP-Verkehre werden basierend auf tatsächlichen Angebots- und Nachfragestrukturen simuliert. Ferner werden die Wirkungen der Maßnahmen Packstationen, Mikrodepots, Lastenfahrräder und Elektromobilität auf den KEP-Verkehr abgeschätzt.

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