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Exhaustivität von Spaltsätzen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254945573
 
Die Diskussion über die Exhaustivität von Spaltsätzen ist eine seit Jahrzehnten geführte Debatte in der theoretischen Literatur über die Semantik-Pragmatik-Schnittstelle. Während in der neueren Zeit theoretische Ansätze mehrheitlich zu einer semantischen Analyse des Exhaustivitätsphänomens bei Spaltsätzen neigen (vgl. z.B. Velleman et al 2012, Büring and Kriz 2013), stärken neuere experimentelle Studien (z.B. Onea and Beaver 2009, Drenhaus et. al 2011, Washburn et al. 2013) eher der pragmatischen Position den Rücken vgl. Horn (1981). Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die experimentellen Studien nicht ganz konklusiv sind. Dies liegt hauptsächlich daran, dass sie die Unterscheidung zwischen at-issue und not-at-issue Inferenzen (vgl. Tonhauser et. al. 2013) nicht hinreichend berücksichtigen. Zudem sind die vorhandenen Studien nicht systematisch vorgegangen. In diesem Projekt beabsichtigen wir die Kluft zwischen vielen theoretischen Analysen und der experimentellen Literatur durch eine Reihe von systematischen Experimenten zu überbrücken, die uns ermöglichen sollen, die Frage zu beantworten, ob Spaltsätze semantisch oder pragmatisch exhaustiv sind. Unsere Experimente können subtile Unterschiede in den Voraussagen unterschiedlicher Theorien von Exhaustivität bei Spaltsätzen überprüfen, z.B. die Voraussagen von Theorien, die die Exhaustivität auf Implikaturen, konditionalen Präsuppositionen, Maximalitätspräsuppositionen und (Not-)-at-issueness zurückführen. Die Voraussagen, auf die wir uns konzentrieren, betreffen die kontextuelle Anreicherung abhängig von Faktoren wie Salienz, Erwartbarkeit und sprachübergreifende Unterschiede.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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