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Die thermische Entwicklung der Neutronensterne im Standardmodel und darüber hinaus

Fachliche Zuordnung Kern- und Elementarteilchenphysik, Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Felder
Astrophysik und Astronomie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255720619
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Wir haben die Kühlungssimulationen, die während des ersten Teils des Projekts durchgeführt wurden, auf die Klasse der axionischen Modelle erweitert, bei denen Elektronen eine nichtverschwindende Kopplung zu den Axionen aufweisen. Die Kühlsimulationen wurden für das DFSZ-Axionmodell durchgeführt. Bei dem Modell hängen die axionischen Peccei-Quinn-Ladungen von Elektronen und Nukleonen nur von einem einzelnen Winkelparameter und einer Axion- Zerfallskonstante ab. Durch Vergleiche von Kühlsimulationen mit den theoretischen Abkühlungskurven von Neutronensternen wurden Einschränkungen hinsichtlich dieser Parametern erhalten. Die Entstehung hyperonischer Freiheitsgrade und deren Einfluss auf die Abkühlung des Neutronensterns wurden untersucht. In Rahmen dieser Untersuchung haben wir die ``Gaps'' in der hyperonischen Materie berechnet. Dabei ist die Rechnung für die Ξ-Materie komplett neu. Wir haben auch als erste die Neutrinoemission, die durch die Brechung von Cooper-Paaren in hyperonischen Kondensaten unter Einbeziehung von Vertex-Korrekturen untersucht. Wir haben systematische Untersuchungen von Variationen im Kühlverhalten von Hyperonsterne als Funktion der Masse des Sterns durchgeführt. Die Struktur von Phasen dichter Materie und ihr Einfluss auf die Gleichgewichte von kompakten Sternen unter Einbeziehung von sequentiellen Phasenübergängen in Quarkmaterie wurden untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass durch den Phasenübergang von der 2SC- zur CFL- farbsupraleitenden Phase von Quarkmaterie ein neuer Zweig kompakter Sterne entstehen kann. Dies bedeutet auch, dass nicht nur Zwillinge, sondern auch Triplettkonfigurationen (Sterne mit gleicher Masse aber mit unterschiedlichen Größen und interner Zusammensetzung) in der Natur existieren können. Unsere Zustandsgleichungen wurden auch gegen die Hypothese getestet, dass das in der Verschmelzung Doppel-Neutronensterne im GW170817-Event mindestens einer der kompakte Sterne ein Hybridstern mit einem Quarkkern ist. Eine Reihe von zusätzlichen Projekten wurde durchgeführt, einschließlich Studien über Paarung und Clusterbildung in dünner Kernmaterie und Transport in heißem, stark korreliertem Plasma nahe der Übergangslinie des chiralen Phasenübergangs.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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