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Modellentwicklung zur Verbreitung und Reaktion einer folivoren Lemurenart auf Klimaänderungen

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255752335
 
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einfacher Modelle, mit deren Hilfe das Vorkommen von Lemuren und anderer Vertebraten in den Dornenwäldern und Dornbuschformationen Madagaskars beschrieben werden kann. Moderne Verbreitungsmodelle basieren auf komplexen Fernerkundungs- und Interpretationstechniken, die mit ähnlich komplexen Klimaszenarien verknüpft werden. Der wissenschaftliche Nutzen dieser Vorgehensweise ist unbestritten. In der Praxis finden derartige Modelle aber vor allem in Entwicklungsländern kaum Anwendung. Ursachen hierfür sind, dass regionale oder lokale Verantwortliche weder die notwendige Ausbildung noch die Zeit und Ausrüstung haben, um mit derartigen Modellen real arbeiten zu können. Mit dem Vorhaben sollen einfache und frei verfügbare Bilder von Google Earth genutzt werden, um Dornenwälder und Dornbuschformationen in Madagaskar auf ihre Eignung für Lemuren zu kategorisieren. Diese Dornwälder sind weltweit einzigartig. Sie unterscheiden sich in ihrer Struktur wesentlich von feuchteren Wäldern, für die derartige Klassifikationen verfügbar sind. Bäume von Dornwäldern haben aber zum größten Teil sehr kleine Kronen, die nicht als intakte Bäume erkannt werden und weshalb damit die Formation auch nicht als „Wald“ klassifiziert wird. In einem iterativen Prozess von Feldstudien und Nutzung von Google Earth Szenen und unter Nutzung feinskaliger Ergebnisse des vorangegangenen Antrags, soll am Beispiel einer blattfressenden Lemurenart (Lepilemur petteri) versucht werden, Waldstrukturen, die für die Art essentiell sind, auf Google-Earth Bildern auf einer Skala zu identifizieren, die die Ergebnisse praktisch verwertbar werden lassen. Die gewählte Lemurenart hängt unmittelbar von Ressourcen ab, die die Bäume bieten. Dadurch werden Unschärfen vermieden, die bei anderen Arten möglicherweise dadurch gegeben sind, dass Arten über Zwischenstufen mit der Primärproduktion verknüpft sind oder sehr variable Lebensraumnutzung haben. Mit dieser Methode sollen lokale und regionale Verantwortliche für Biodiversitätsschutz in die Lage versetzt werden, den Zustand von Dornenwäldern auch in unzugänglichen Bereichen ihres Verantwortungsgebiets zu erkennen und diese Information in Entscheidungen zu berücksichtigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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