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Untersuchung historischer und heutiger Klimadynamik und deren Stabilität mittels raum-zeitlicher Analyse mit komplexen Netzwerken

Fachliche Zuordnung Statistische Physik, Nichtlineare Dynamik, Komplexe Systeme, Weiche und fluide Materie, Biologische Physik
Förderung Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256063231
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Eine Weiterentwicklung des Event Synchronization-Konzeptes und entsprechender statistischer Schätzverfahren führte zur Entwicklung neuer und robusterer Rekonstruktionsverfahren für Klimanetzwerke von Extremereignissen. Diese Rekonstruktionsverfahren umfassen sowohl gerichtete als auch gewichtete Netzwerke räumlich verteilter Extremereignisse und beinhalten einen statistischen Signifikanztest für die rekonstruierten Netzwerklinks. Für diese speziellen Netzwerke wurden die neuen Netzwerkmaße Direktionalität, Netzwerk-Divergenz und Impakt entwickelt. Das Direktionalitätsmaß verweist auf dominante Ausrichtungen von Netzwerklinks im eingebetteten Raum und schätzen somit Isochronen von Frontsystemen ab, d. h. Linien entlang denen Ereignisse simultan auftreten. Diese Methode wurde an verschiedenen atmosphärischen Zirkulationsmustern über Deutschland als auch Südamerika demonstriert. Dieses Maß ermöglicht weitere neue Netzwerkmaße, welche nicht nur einfache topologische Informationen liefern sondern diese auch in den räumlichen Kontext stellen. Die Netzwerk-Divergenz, welche Quellen und Senken im Netzwerk findet, zusammen mit dem Impakt-Maß kann benutzt werden um das Auftreten von Extremereignissen mit Hilfe von gerichteten Netzwerken vorherzusagen. Diese Möglichkeit wurde für eine Region in den östlichen Zentralanden demonstriert, einer Region in der extreme Niederschlagsereignisse häufig zu Bergstürzen und Hochwassern führen. Daneben wurde ein Coarse-graining-Verfahren für Klimanetzwerke entwickelt, das das ursprüngliche Klimanetzwerk auf das zugrundeliegende Teleconnections-Netzwerk reduziert. Dieses Verfahren konnte Teleconnections zwischen Meeresoberflächentemperatur und Niederschlag als auch einen neuen Niederschlagsdipol über Asien finden. In einer weiteren, theoretischeren Arbeit wurden Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der klassischen EOF-Analyse und dem Klimanetzwerk-Verfahren aufgezeigt. Diese neuen Erkenntnisse verbessern Verständnis und Akzeptanz des neuen Klimanetzwerk-Verfahrens. Als ein alternativer Zugang zur Untersuchung räumlich verteilter Kippelemente wurde das Recurrence Plot-Verfahren getestet. In dieser Pilotstudie konnte gezeigt werden, wie diese Methode mit hochdimensionalen Daten arbeitet und daß sie verschiedene Typen raumzeitlicher Dynamik charakterisieren kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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