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Identifizierung neuer Dystonie-Gene bei konsanguinen Familien

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256241264
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt hatte zum Ziel, neue, rezessive Dystonie-Gene bei 12 konsanguinen Familien mittels Exom-Sequenzierung zu identifizieren. Wir konnten insgesamt 108 DNA-Proben von 15 Familien rekrutieren. Patienten hatten häufig eine komplexe Form der Dystonie, d. h. die Dystonie war durch andere Erkrankungen wie Ataxie, Spasik oder Entwicklungsverzögerung begleitet. Wir konnten die genetische Ursache bei mindestens 9 Familien (60%) aufklären und fanden Mutationen in ATCAY, APTX, CAPN1, ECEL1, GNE, PANK2, PNPLA6, PNPT1 und SACS sowie in MCOLN1 als ein plausibles Kandidaten-Gen. Mutationen in diesen Genen waren bereits bei anderen neurologischen Syndromen gefunden wurden, manche davon auch erst kürzlich wie z.B. CAPN1 oder PNPLA6. ATCAY-Mutationen wiederum waren bisher nur auf einer Insel in der Karibik gefunden wurden, so dass wir hier erstmals zeigen konnten, dass dieses Gen auch bei anderen ethnischen Gruppen relevant ist. Neu ist auch, dass wir für einige der Gene erstmals zeigen konnten, das Mutationen auch zu dystonen Symptomen führen können wie beispielsweise für MCOLN1, PNPLA6, ECEL1 und GNE, d. h. wir konnten hier das phänotypische Spektrum erweitern. Außerdem wurden biallelische Mutationen in COL6A3 während der Projektlaufzeit als eine neue Ursache einer rezessiven Dystonie von einer anderen Arbeitsgruppe publiziert. Wir konnten diesen Befund in unseren eigenen fast 1000 Patienten jedoch nicht bestätigen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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